Heft 7

Sabine Feierabend/Thomas Rathgeb

Medienverhalten Jugendlicher 2004

Neueste Ergebnisse der JIM-Studie Jugend, Information, (Multi-)Media

Dem Medienkonsum Jugendlicher wird heute eine bedeutende Rolle auch im Kontext von Bildung und Erziehung zugeschrieben. Was für Jugendliche wichtig ist und welche Medien Zwölf- bis 19-Jährige in welcher Weise nutzen, untersucht seit 1998 die Studie JIM (Jugend, Information, (Multi-)Media) unter Federführung des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest.

Unter den nichtmedialen Tätigkeiten rangiert seit Jahren stabil an erster Stelle, sich mit Freunden zu treffen; nichts tun/ausruhen und Sport folgen auf den nächsten Plätzen. Dazu passen die Befunde auf die Frage, welche Themen die Jugendlichen interessieren. Das stärkste Interesse haben sie am Thema Freundschaft, gefolgt von Musik und Ausbildung/Beruf. Auch Liebe/Partnerschaft und Sport sind relevant, wobei es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Befragt nach den bevorzugten Informationsmedien für die meist interessierenden Themengebiete zeigt sich, dass die Jugendlichen je nach Thema unterschiedliche Medien präferieren: Für viele Themen dient ihnen mittlerweile das Internet, aber für aktuelle Informationen über das Geschehen in der Welt werden vorrangig Fernsehen und Tageszeitung genutzt. Zeitschriften spielen eine große Rolle bei Partner- und Freundschaftsfragen.

Meistgenutztes Medium ist nach wie vor das Fernsehen, vor Tonträgern und Radio. Über die Jahre kontinuierlich gestiegen ist die Computernutzung. Am wenigsten verzichtbar ist im Durchschnitt aller Jugendlichen das Fernsehen, für Jungen der Computer. Bei der Glaubwürdigkeit der Medien sprechen die Zwölf- bis 19-Jährigen der Tageszeitung das größte Vertrauen aus, mit Abstand gefolgt vom Fernsehen.

Bei der Computernutzung sind die Differenzen zwischen den Geschlechtern und Bildungsgruppen im Laufe der Zeit geringer geworden. Nach Nutzungsintensität gibt es aber nach wie vor Unterschiede; so finden sich Intensivnutzer vor allem unter den älteren Jugendlichen und bei den Gymnasiasten. Bei den Offlineaktivitäten am Computer hat Musik hören die Computerspiele auf Rang 2 verwiesen. Der Anteil der jugendlichen Internetnutzer ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant (85 %), die Nutzungsintensität variiert deutlich nach Alter und Bildung. Insgesamt ist das Internet für Jugendliche vor allem Kommunikationsmedium (E-Mail, Chats). In dieser Hinsicht ist auch das Handy unverzichtbar, über das mittlerweile 90 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen verfügen. Wichtigste Funktion ist hier, SMS verschicken und empfangen zu können.

MP 7/2005, S. 320-332



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