Determinanten der Mediennutzung
Die Frage "Was machen die Menschen mit den Medien?" lässt sich hinsichtlich der quantitativen Nutzung mit Hilfe telemetrischer Daten relativ leicht beantworten. Warum aber Menschen bestimmte Medienangebote wählen, wovon solche Selektionsentscheidungen abhängen, wie entsprechende Entscheidungsprozesse ablaufen und welche Faktoren darüber entscheiden, ob ein Programm weiter verfolgt oder abgebrochen wird, kann durch medienpsychologische Forschung erschlossen werden.
Beispielsweise haben Studien gezeigt, dass Fernsehen als eine Art soziales Handeln in den Alltagsablauf von Familien integriert ist und sich deshalb deutlich von der Alleine-Nutzung unterscheidet. Ob man bestimmte Inhalte im Fernsehen nutzt oder meidet, hängt auch mit persönlichen Merkmalen der Zuschauer zusammen. So werden Beiträge in Nachrichtensendungen eher vermieden, wenn keine Hinweise darauf gegeben werden, wie man mit den Konsequenzen, die sich aus den berichteten Ereignissen ergeben, umgehen kann. Offensichtlich bewerten die Zuschauer Länge und "Schnelligkeit" von Nachrichtenbeiträgen je nach Alter unterschiedlich. Außerdem halten kurze und schnelle Sendungsübergänge die Zuschauer in Sinne eines Audience Flow eher "bei der Stange" als lange und langsame.
MP 9/2006, S. 490-494
- Download Volltext 224 KB, pdf
Zurück zur Übersicht