Heft 5

Peter H. Hartmann/Inga Höhne

MNT 2.0 - Zur Weiterentwicklung der MedienNutzerTypologie

Veränderungen gegenüber der MNT 98

Die MedienNutzerTypologie (MNT) wurde vor rund zehn Jahren vor dem Hintergrund der Frage entwickelt, ob und in wieweit Elemente des Lebensstils zur Erklärung der Nutzung von Hörfunk und Fernsehen beitragen. Es konnten Aspekte des Lebensstils identifiziert werden, die mit der Mediennutzung zusammenhängen. Aus diesen wurde die MNT 98 entwickelt, die seit 1998 in Medienforschung und Programmplanung im Einsatz ist. Veränderungen von Wertmustern, kulturellen Präferenzen und Freizeitverhalten, aber auch der demografischen Struktur machten eine Überprüfung und Aktualisierung erforderlich, deren Ergebnisse in der MNT 2.0 münden.

In der Basisstudie zur MNT 2.0 wurde die Itemauswahl aus den 1990er Jahren modifiziert. Geblieben ist die Grundstruktur mit einem starken Akzent auf Freizeitverhalten, musikalischen Präferenzen, Themeninteressen, Werten und Lebenszielen. Einige dieser Bereiche wurden aufgrund von Ergebnissen der 1998er Basisstudie und aufgrund neuerer Entwicklungen aktualisiert. Insbesondere wurden die Musikeinspielungen neu konzipiert, die Liste der Musikgenres wurde aktualisiert, ebenso wurden neue Aspekte des Freizeitverhaltens und neuere Themeninteressen aufgenommen. Im Bereich von Werten und Lebenszielen wurden kleinere Kürzungen vorgenommen. Für die Basiserhebung zur MNT 2.0 wurden im Frühjahr 2006 fast 4000 Personen telefonisch befragt. Im Ergebnis ließen sich zehn Nutzertypen identifizieren.

In der Praxis wird die MNT 2.0 in Form eines Kurzinstruments aus insgesamt 30 Items eingesetzt, das in wenigen Minuten telefonisch abgefragt werden kann.

Demografisch lassen sich zwei der zehn Nutzertypen der jüngsten Altersgruppe zuordnen (Neue Wilde und Zielstrebige Trendsetter), die mittlere Altersgruppe wird von den Aktiv Familienorientierten, den Berufsorientierten und den Unauffälligen repräsentiert. Fünf Nutzertypen weisen einen Altersdurchschnitt über 50 Jahre auf: Moderne Kulturorientierte und Häusliche, Zurückgezogene und Vielseitig Interessierte sowie Kulturorientierte Traditionelle. Im Vergleich zur MNT 98 differenziert die MNT 2.0 besser bei Jüngeren und Älteren. Unter Wahrung der Kontinuität steht mit der MNT 2.0 erneut ein leistungsfähiges Segmentierungsverfahren für die Nutzer von Fernsehen, Radio und Internet zur Verfügung, das den gesellschaftlichen und medialen Veränderungen Rechnung trägt.

MP 5/2007, S. 235 - 241



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