Onliner 2007: Das "Mitmach-Netz" im Breitbandzeitalter
PC-Ausstattung und Formen aktiver Internetnutzung: Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studie 2007
Die Ausstattung der PCs hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, DVD-Player und -Brenner, TV-Karte und W-Lan sind in vielen Haushalten bereits vorhanden. Außerdem sind 59 Prozent der Onliner, die zu Hause ins Internet gehen, über eine DSL-Verbindung angeschlossen. 7 Prozent der Onliner surfen bereits mit 16Mbit im Netz. Zwei Drittel der Onliner haben bei ihrem Provider einen Flatrate-Tarif abonniert und sind damit auch zeitlich flexibel. Volumen- oder zeitabhängige Abrechnungsmodelle werden immer seltener. Die technische Integration unterschiedlicher Geräte, beispielsweise in Form des so genannten Wohnzimmer-PC, steht dagegen noch am Anfang.
Bessere PC-Ausstattung und Flatrate begünstigen eine zeitneutrale und datenintensivere Nutzung des Internets. Der Anteil der Onliner, die bereits die Möglichkeit des Telefonierens über das Internet genutzt haben, ist seit 2005 von 10 Prozent auf 23 Prozent gestiegen. Komplettangebote aus Telefon, DSL und teilweise auch Fernsehen nehmen zu.
In Bezug auf die Entwicklung des so genannten Web 2.0 gibt die ARD/ZDF-Online-Studie 2007 ein differenziertes Bild: Das Interesse der Onliner ist durchaus vorhanden, sich am "Mitmach-Internet" zu beteiligen. So ist die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia den meisten Onliner bekannt und wird von der Hälfte (47 %) auch genutzt. Zu den häufig genutzten Angeboten gehören auch Videoportale wie YouTube. In beiden Fällen besteht der Mehrwert für die meisten Nutzer im freien Zugang zu den Inhalten, weniger in der Möglichkeit aktiver Teilhabe. Vor allem jüngere Nutzer sind aufgeschlossen für Communitys wie MySpace oder berufliche Kontaktnetzwerke. Sehr bekannt, aber nur von sehr wenigen genutzt werden bisher virtuelle Spielwelten wie Second Life. Weblogs werden inzwischen von 11 Prozent der Onliner zumindest ab und zu besucht.
Web 2.0 ist für den Durchschnittsonliner damit heute eher ein Fundus neuer Inhalte, die von wenigen Nutzern erstellt werden. Es handelt sich quasi um ein klassisches "Web 1.0", das aus usergenerierten Inhalten besteht.
MP 8/2007, S. 393-405
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