Radio behauptet seine Position im Wettbewerb
Wichtige Ergebnisse und Trends aus der ma 2007 Radio II
Die neue Media-Analyse beruht auf veränderten statistischen Grundzahlen des Mikrozensus. Die wesentlichen Veränderungen, die das Statistische Bundesamt am Mikrozensus vorgenommen hat, beziehen sich auf die Zusammensetzung der Bevölkerung. Für die ma 2007 Radio II bedeutete dies - im Vergleich zum Vorjahr - unter anderem einen höheren Anteil der 14- bis 29-Jährigen und der 40- bis 49-Jährigen sowie einen geringeren Anteil der ab 60-Jährigen. Dies hat Konsequenzen für Radioprogramme mit jüngeren oder älteren Hörerstrukturen. Innerhalb der einzelnen Zielgruppen blieb die Vergleichbarkeit gegenüber den Vorjahren erhalten. Aber auch insgesamt haben die Veränderungen in der statistischen Basis nur relativ geringe Auswirkungen auf das Medium Radio gehabt, wie die aktuellen Zahlen belegen.
Nach dem Fernsehen hat das Radio weiterhin mit 77,1 Prozent die größte Tagesreichweite unter den von der ma erfassten Medien. Auch die Hördauer ist mit 186 Minuten pro Tag unverändert gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im mittelfristigen Vergleich (2004/2007) ist die Radionutzung dagegen leicht gesunken. In Bezug auf die Altersgruppen ist der Trend uneinheitlich. Während für die 14- bis 19-Jährigen und die 30- bis 39-Jährigen ein Rückgang festzustellen ist, ist die Radionutzung bei den 20- bis 29-Jährigen wieder leicht gestiegen. Wenig Veränderungen gab es bei der Radionutzung im Tagesverlauf und bei der Nutzung an Werktagen und am Wochenende.
Entgegen mancher Erwartung macht sich die verstärkte Nutzung von MP3-Playern - vor allem bei Jugendlichen - nicht negativ für das Radio bemerkbar: Für MP3-Besitzer wurde in der ma 2007 Radio II mit 187 Minuten sogar eine um eine Minute längere Hördauer pro Tag gemessen als für den Durchschnitt der Hörer. Der MP3-Player ersetzt das Radio somit nicht, sondern ergänzt es.
An einem Durchschnittstag schalten 32,5 Millionen Hörerinnen und Hörer mindestens ein Radioprogramm der ARD-Landesrundfunkanstalten oder des Deutschlandfunks ein. Die öffentlich-rechtlichen Radios haben in den vergangenen drei Jahren 1,5 Millionen Hörer verloren, die Privatradios 300 000 Hörer. Hier macht sich die insgesamt gesunkene Reichweite des Radios bemerkbar, die öffentlich-rechtlichen Programme haben jedoch weiterhin mit Abstand die meisten Hörer.
Die ma 2007 Radio II unterstreicht damit erneut die starke Position des Mediums Radio im Wettbewerb.
MP 9/2007, S. 461-471
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