Heft 8

Ekkehardt Oehmichen/Christian Schröter

Zur typologischen Struktur medienübergreifender Nutzungsmuster

Erklärungsbeiträge der MedienNutzer- und der OnlineNutzerTypologie

Die Digitalisierung und das Internet fördern die Entwicklung medienübergreifender Nutzungsmuster, die traditionellen Grenzen der klassischen Medien (Radio, Fernsehen, Print) beginnen sich an den Rändern aufzulösen. Der Beitrag versucht, Entwicklungslinien medienübergreifenden Nutzungsverhaltens zu analysieren. Dazu werden zwei Instrumente verknüpft, die neu justierte MedienNutzerTypologie (MNT 2.0) und die OnlineNutzerTypologie. Die Verknüpfung erweitert beide Typologien: Die MedienNutzerTypen können im Blick auf ihre Onlinenutzung differenzierter und zugleich anschaulicher beschrieben werden, die OnlineNutzerTypen können hinsichtlich ihrer Nutzung klassischer Medien besser eingeordnet werden.

Mediennutzungsmuster sind in Bewegung, die Trenn- und Trendlinien verlaufen aber nicht mehr einfach zwischen Jung und Alt, zwischen Gebildeten und Ungebildeten. Innerhalb der Generationen zeigen sich erheblich unterschiedliche Modalitäten der Rezeption und Kommunikation, die eine pauschale Betrachtung der Mediennutzung verbieten. Als genereller Trend ist jedoch erkennbar, dass Jüngere sich wesentlich stärker von den klassischen Medien Fernsehen, Radio und Print lösen oder Distanz zu ihnen aufbauen als Ältere.

Bei der Onlinenutzung ist ein zweiseitiger Trend erkennbar: zum einen die weitere Ausdifferenzierung der Nutzungsdimensionen des Internets - erkennbar an der Bedeutung multimedialer oder Web-2.0-Anwendungen bei Jungen Hyperaktiven und Jungen Flaneuren und der Distanz aller anderen OnlineNutzerTypen dazu -, zum anderen die Tatsache, dass sich die Onlinenutzerschaft insgesamt auf ein mittleres Aneignungs- und Nutzungsniveau hin zu bewegen scheint. Im Zeitverlauf ist die Verfestigung der Internetroutinen erkennbar.

MP 8/2007, S. 406-421



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