Medienqualität
Studien zum Thema Medienqualität befassen sich meistens mit der Qualität journalistischer Leistungen bzw. mit der „Güte“ der durch Medien vermittelten Information (z.B. Nachrichten) und weniger mit der Qualität von Unterhaltungsangeboten. So kam ein internationaler Vergleich der Hauptnachrichtensendungen von ARD, ORF, BBC und SF DRS zu dem Ergebnis, dass sich diese hinsichtlich Relevanz und Vielfalt der präsentierten Information kaum unterscheiden, alle genannten Sender auf hohem Niveau berichten und somit den öffentlich-rechtlichen Programmauftrag in angemessener Weise erfüllen.
Relevanz und Wahrheit sind auch für das Publikum wichtige Kriterien zur Beurteilung der Qualität von Informationsangeboten. Vertrauen entsteht insbesondere dann, wenn vermittelt wird, was die Informationen für die Adressaten bedeuten (Kommentierung). Nachrichten im Internet wird dann besonders vertraut, wenn es sich um Angebote von Fernsehsendern, Zeitungen oder Nachrichtenmagazinen handelt. Ein Experiment ergab, dass Fernsehnachrichten besser verstanden werden, wenn narrative Elemente verwendet werden, d.h. quasi eine „Geschichte“ erzählt wird. Interessanterweise wurden in einem weiteren Experiment Nachrichten in hochauflösender Bildqualität von den Zuschauern als glaubwürdiger beurteilt als Darbietungen in Standard-Bildqualität.
In einer aus Deutschland stammenden Studie wurde ein Instrument entwickelt, mit dessen Hilfe Zuschauerurteile genreübergreifend - also auch für Unterhaltungsangebote - und zeitnah erfasst werden können. Für die Rezipienten relevante Beurteilungskriterien beziehen sich demnach vor allem auf den Inhalt der Sendungen, aber auch auf produktionstechnische Aspekte (z.B. Musik, Ausstattung).
MP 12/2008, S. 642-646
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