Muster und Funktionen der Mediennutzung
Nach wie vor ist das Fernsehen das Medium, auf das die Deutschen am wenigsten verzichten möchten. Zur Rolle des Fernsehens als Leitmedium trägt nicht nur seine ausgeprägte Funktionsvielfalt bei, sondern auch ein hohes Maß an Orientierung und Verlässlichkeit in einer sich schnell wandelnden Medienlandschaft. Bereits sehr junge Kinder treten mit dem Fernsehen regelmäßig in Kontakt. Durch unterschiedliches medienbezogenes Erziehungsverhalten der Eltern und spezifische Lebensumstände werden schon früh Rahmenbedingungen für die Entwicklung individueller Nutzungsgewohnheiten geschaffen.
Die Lebensbedingungen prägen auch das Mediennutzungsverhalten älterer Menschen. Dazu gehören verfügbare Zeit, Quantität und Qualität sozialer Bindungen und gesundheitlicher Status. Hinzu kommen aber offensichtlich auch schon früh erworbene Erfahrungen und Einstellungen gegenüber Medien bzw. Medienkonsum, die sich je nach Generation (Alterskohorte) unterscheiden.
Im Sinne Bourdieus lassen sich Präferenzen und Umgänge mit dem Medienangebot auch als „kulturelles Kapital“ betrachten. Danach dienen bestimmte Mediennutzungsmuster den Menschen unter anderem dazu, ihren Status innerhalb der Gesellschaft zu dokumentieren.
MP 3/2008, S. 148-154
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