Heft 5

ARD-Forschungsdienst

Nutzung und Akzeptanz von Hörmedien

Aufgrund der Digitaltechnik hat sich das Spektrum der Hörmedien(-angebote) in den letzten Jahren stark erweitert. Kassetten und CDs werden ergänzt durch digitale Speicher- bzw. Abspielmedien (z.B. MP3-Player, PDA's, Mobiltelefone). Vor allem die jüngere Generation verfügt inzwischen über Erfahrungen mit digitalen Hörmedienangeboten. Neben der Mobilität, wie sie beispielsweise MP3-Player bieten, spielen dabei individuelle Interessen und Bedürfnisse im Hinblick auf Inhalte und Nutzungsoptionen eine Rolle. Während mithilfe des MP3-Players einerseits viel Musik gehört wird, befriedigen Podcasts andererseits spezifische Informationsinteressen. Die Frage, in welchem Ausmaß diese neuen Hörmedien-Angebote eine Konkurrenz zum traditionellen Radio darstellen, ist bislang noch nicht geklärt. Im Tagesverlauf gehört das Radio jedenfalls unverändert zu den wichtigsten Medien.

Eine Studie, die ein Radioprogramm bei identischem Inhalt mit einem Internetradio verglich, kam zu dem Ergebnis, dass die Internetversion zu besseren Verstehens- und Behaltensleistungen führte. Gründe hierfür waren die Möglichkeit der individuellen Kontrolle der Informationsdarbietung wie auch die physische Nähe des Hörers zum Übertragungsmedium. Auch das Potenzial von auditiven Darbietungen, beim Hörer bildliche Vorstellungen hervorzurufen, hat einen deutlichen Einfluss auf Verstehens- und Erinnerungsleistungen. Diese Effekte können zugunsten der Effizienz des Radios als Werbeträger genutzt werden. Neben dem sehr positiven Image des Radios als emotionales und persönlich relevantes Medium und einer hohen Werbetoleranz ist das Radio gut geeignet, die Nebenbeinutzung von Werbung als Chance zu nutzen. Voraussetzung dafür sind emotional angenehme, lebendige und kreative Botschaften.

MP 5/2008, S. 271-277



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