Heft 7

Birgit van Eimeren/Beate Frees

Der Internetnutzer 2009 - multimedial und total vernetzt?

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2009

Die Internetnutzung in Deutschland steigt, wenn auch mit verlangsamtem Tempo, weiter an, wobei die größte Marktdynamik von multimedialen Inhalten ausgeht. Gut zwei Drittel der Deutschen sind inzwischen online; dies sind 43,5 Millionen Erwachsene und damit 0,8 Millionen mehr als im Vorjahr. Die aktuelle ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 schreibt in 13. Folge die repräsentative Erhebung der Verbreitung und Nutzung des Internets in Deutschland fort. In diesem Jahr wurden dazu gut 1 800 Interviews mit Personen ab 14 Jahren geführt.

Die aktuelle Internetentwicklung in Deutschland ist - anders als in den letzten Jahren - weniger durch die wachsende Internetverbreitung als durch die zunehmende Einbindung des Internets in den Alltag der Menschen gekennzeichnet. 71,6 Prozent aller Internetnutzer gehen täglich ins Netz.

Die Gruppe mit der höchsten Internetverbreitung bleiben weiterhin die 14- bis 29-Jährigen, von denen 96 Prozent online sind. Der Altersabschnitt „60 Jahre und älter“ markiert mit nur 27,1 Prozent Onlinern einen deutlichen Einschnitt in der Internetverbreitung. Allerdings sind mit 5,3 Millionen mehr ab 60-Jährige im Netz als 14- bis 19-Jährige. Nachdem in den letzten Jahren die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Internetnutzung geringer wurden, haben sie sich 2009 wieder etwas verstärkt.

Offen ist nach wie vor, ob und inwieweit die Mediennutzung der heutigen Jugendlichen das Medienverhalten der Bevölkerung von Morgen vorwegnimmt. Sicher scheint, dass ihre multimediale Mediensozialisation die Erwartungen an die multimediale Vernetzung von Fernseh- und Radioprogrammen maßgeblich prägen wird. Künftig werden die Nutzer aktiver und souveräner mit den Medienangeboten umgehen. Gleichzeitig lässt sich belegen, dass mit zunehmendem Lebensalter linear verbreitete Programmangebote an Bedeutung gewinnen. Ihre Stärken liegen nicht nur im Gewohnheits- und Vertrautheitsprinzip, sondern auch in der professionellen Vorselektion und Aufbereitung.

MP 7/2009, S. 334-348



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