Heft 7

Birgit van Eimeren/Beate Frees

Nutzungsoptionen digitaler Audio- und Videoangebote

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2009

Wie die Daten der ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 zeigen, hat sich die Ausstattung der Haushalte mit Medientechnologien weiterentwickelt: Breitbandzugänge und insbesondere deren Zugangsgeschwindigkeit sind weiter angestiegen. Die zunehmende Ausstattung mit Flatrates kommt multimedialen und kommunikativen Anwendungen entgegen, und Festplattenrecorder, über die 2009 bereits gut die Hälfte der Onliner verfügt, begünstigen die zeitsouveräne Fernsehnutzung.

Diese Entwicklungen wirken sich auch auf die Audio- und Bewegtbildnutzung aus. Die traditionellen Wege der Fernsehnutzung werden um neue, weitere Zugangswege ergänzt. Die Digitalisierung bietet vielfältige Möglichkeiten auch online fernzusehen, linear zum Fernsehprogramm oder zeitsouverän auf Abruf, mit klassischen Fernsehinhalten, speziellen Spartenangeboten oder Videos, die professionell oder von Amateuren erstellt wurden. Insgesamt hat die Bewegtbildnutzung im Internet gegenüber 2008 zugenommen. 62 Prozent aller Onliner ab 14 Jahren schauen zumindest gelegentlich Bewegtbilder, also Videos und Fernsehsendungen über Videoportale und Mediatheken, live und/oder zeitversetzt an; das entspricht einem Anstieg um 7 Prozentpunkte. Die gelegentliche Audionutzung im Netz ist sogar um 14 Prozentpunkte auf 51 Prozent gestiegen. Der Anstieg bei der wöchentlichen Nutzung weist auf eine bereits routinierte und habitualisierte Nutzung hin: 34 Prozent aller Onliner, also ein gutes Drittel, schauen 2009 mindestens einmal pro Woche Bewegtbilder im Internet an, dies entspricht einem Zuwachs von 10 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung ist vor allem auf die Videoportale zurückzuführen, die von 21 auf 26 Prozent zugelegt haben, gefolgt von den Portalen der Fernsehsender.

Bei der Nutzung audiovisueller Formate sind die 14- bis 29-Jährigen und Männer am aktivsten. Frauen liegen bei Videos 24 Prozent unter dem Nutzungsanteil der Männer und bei Audios sogar 42 Prozent. Die 14- bis 29-jährigen User rufen mehr als doppelt so häufig wie der Durchschnitt Videoportale auf. Ähnlich verhält es sich bei der live- oder zeitversetzten Nutzung von Fernsehsendungen. Vergleichbar ist die Nutzung von Audiodateien im Internet: Anreiz für 14- bis 29-Jährige sind Musikdateien und Liveradio im Internet hören.

MP 7/2009, S. 349-355



Zurück zur Übersicht