Heft 5

Oliver Turecek/Helmut Bärner/Gunnar Roters

Videomarkt und Videonutzung 2008

Optimistische Prognosen trotz leichter Umsatzrückgänge

Trotz leichter Umsatzrückgänge blickt die Home-Entertainment-Branche - nicht zuletzt aufgrund des neuen Hoffnungsträgers Blu-Ray-Disc - optimistisch in die Zukunft. Prognosen gehen in den nächsten Jahren von hohen Zuwachsraten beim DVD-Nachfolger aus. Fraglich ist allerdings, ob die Blu-Ray-Disc nicht eines der letzten optischen Speichermedien ist, sollten sich Videoportale in Internet und IPTV weiter verbreiten. Zudem haben die Videoverleiher mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen, wie insbesondere der Trend zu verkürzten Auswertungsfenstern und der Schaden durch Raubkopien. Die Lage auf dem Verkaufsmarkt stellt sich jedenfalls deutlich besser dar als auf dem Verleihmarkt. So erfreut sich der DVD-Verkauf ungebrochener Attraktivität, während die Fußball WM 2008 und die Finanzkrise das Verleihgeschäft beeinträchtigten. In den letzten Jahren hat sich die DVD-Technik in den deutschen Privathaushalten rasant verbreitet, sodass die Vollversorgung mit DVD-Geräten nahezu erreicht ist. Auch bei Festplattenrecordern gab es Zuwächse.

In den Top-10 des Verleih- wie auch des Verkaufsmarkts spiegelt sich die deutsche Kino- und Filmlandschaft wider. Auf die größte Publikumsresonanz stießen vorwiegend internationale Produktionen vor allem US-amerikanischen Ursprungs. Aber auch Sendungen, Serien und Filme aus dem aktuellen Fernsehprogramm sowie TV-Klassiker, die zusätzlich auf DVD herausgebracht werden, sind inzwischen eine feste Größe im Videomarkt geworden.

Aus den Daten des GfK-Fernsehpanels, das noch auf Daten zur Nutzung der privaten VHS-Recorder beschränkt ist, ergibt sich, dass die Präferenz für Kaufkassetten gegenüber Eigenaufnahmen nach wie vor anhält. Die Hauptnutzungszeit ist weiterhin zwischen 21.00 und 22. Uhr. Bei den Eigenaufnahmen überwiegen fiktionale Inhalte, das heißt Spielfilme, Fernsehfilme und Serien.

MP 5/2009, S. 247-256



Zurück zur Übersicht