Heft 4

Sabine Feierabend/Walter Klingler

Was Kinder sehen

Einen Analyse der Fernsehnutzung Drei- bis 13-Jähriger 2011

Das Jahr 2011 wies in Bezug auf die Fernsehnutzung von Kindern (3 bis 13 Jahre) nur wenige Besonderheiten auf. Das Programmangebot änderte sich kaum. Ein relevanter Einfluss der „Konkurrenzmedien“ Computer und Internet war auch 2011 nicht zu beobachten. Mit durchschnittlich 93 Minuten pro Tag blieb die Fernsehnutzung gegenüber dem Vorjahr stabil. Allerdings wurden zunehmend weniger Kinder vom Fernsehen erreicht, diese schauten dann aber länger fern. Auch bei Kindern ist der Fernsehkonsum in Ostdeutschland nach wie vor höher und steigt mit zunehmendem Alter an. Außerdem sahen Mädchen 2011 in geringem Umfang mehr fern als Jungen.

Auch die Nutzungsgewohnheiten blieben konstant. Traditionell sehen Kinder vor allem am frühen Abend und am Wochenende fern. Saisonale Nutzungsschwankungen folgten ebenfalls dem bekannten Muster. Lediglich in den Sommermonaten löste der Sonntag den Samstag als den nutzungsintensivsten Tag ab. Mit zunehmendem Alter gleichen sich die Fernsehgewohnheiten immer mehr denen der Bevölkerung ab 14 Jahren an. Dies gilt sowohl für den Zeitpunkt der Nutzung als auch für die Auswahl des Senders.

Super RTL und KiKA waren 2011 weiterhin mit deutlichem Abstand die meistgenutzten Sender. Es folgten RTL, NICK und ProSieben. Während der KiKA seinen Zuschaueranteil in etwa stabil halten konnte, bauten die beiden Programme der RTL-Familie ihren Marktanteil -- vor allem durch die bei Mädchen beliebten Casting-Formate sowie hohe Nutzungswerte von Kindern bei den Scripted-Reality-Sendungen am Nachmittag -- deutlich aus. Im Gegensatz zu den Vorjahresentwicklungen nutzten Kinder 2011 wieder stärker die für sie konzipierten Programme KiKA, Super RTL und NICK, deren Gesamtmarktanteil wieder anstieg.

Das Programmhighlight des Jahres kam diesmal von Sat.1, dessen Ausstrahlung der Bully-Herbig-Verfilmung von „Wickie und die starken Männer“ die Hitliste der meistgesehenen Sendungen bei Kindern anführte.

 

 

MP 4/2012, S. 203-214



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