HbbTV: Mehr als nur Internet auf dem Fernseher
Ergebnisse einer ARD-Usability-Studie zu HbbTV 2011
Hybridfernsehen (HbbTV) verbindet klassisches lineares Fernsehen mit dem Internet, über das zusätzliche Inhalte zur individuellen Nutzung auf dem heimischen Fernsehgerät abgerufen werden können. Erforderlich sind dafür ein digitaler Empfangsweg, Internetanschluss und ein HbbTV-fähiges Fernsehgerät bzw. ein HbbTV-Receiver.
Das HbbTV-Konzept der ARD bietet neben der Nutzung der linearen ARD-Fernseh- und Hörfunkprogramme die Möglichkeit des zeitversetzten Abrufs bereits ausgestrahlter Sendungen aus den ARD-Onlinemediatheken. Hinzu kommt der integrierte Elektronische Programmguide (EPG), der durch die Fernseh- und Hörfunkangebote der ARD führt und Zusatzinformationen zu den linearen und non-linearen Programmen gibt. Der HbbTV-Teletext liefert in neuer Form die aus dem klassischen Teletext bekannten Informations- und Serviceleistungen, die jedoch optisch attraktiver und benutzerfreundlicher gestaltet werden. Zusätzlich können über HbbTV temporäre Angebote zur Begleitung einzelner Sendungen und Programmhighlights zugänglich gemacht werden.
Ziel des Usabilitytests war es, die Kernapplikationen von ARD-HbbTV am Beispiel des Ersten Programms mit potenziellen HbbTV-Nutzern zu untersuchen und deren Bewertungen in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen. Der Usabilitytest wurde in Form von etwa einstündigen Einzelinterviews durchgeführt. Nach einer kurzen freien Nutzungsphase mit einer Erstbewertung hatten die Testteilnehmer verschiedene, jeweils komplexer werdende Aufgaben zur Startleiste, zum ARD EPG, zur ARD Mediathek und zum ARD Text zu erfüllen.
Die Ergebnisse zeigen, dass das HbbTV-Angebot bei den Teilnehmern, von einigen Änderungsvorschlägen zum Bedienungskonzept abgesehen, bereits auf dem jetzigen Entwicklungsstand sehr positiv wahrgenommen und als deutlicher Mehrwert zum bestehenden digitalen Fernsehen gesehen wird. Insbesondere die Möglichkeit der zeitversetzten Nutzung von Fernsehsendungen aus den Mediatheken auf dem - im Vergleich zum Computerdisplay - deutlich größeren häuslichen Fernsehbildschirm ist ein attraktiver Mehrwert. Die neugestalteten bekannten Teletext- und Programmführerdienste vervollständigen den positiven Gesamteindruck.
MP 5/2011, S. 242-250
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