Heft 4

Ekkehardt Oehmichen/Christian Schröter

Internet zwischen Globalität und Regionalität

Die Bedeutung der Region für das Internet

Das Internet ist prinzipiell ein globales Medium, das in jeden Winkel der Welt hineinreicht. Das Alltagsleben der Menschen findet jedoch nach wie vor im lokalen bzw. regionalen Raum statt. Welche Rolle kann das Internet in der regionalen und lokalen Kommunikation spielen? Und umgekehrt: Welche Bedeutung  hat die Region, haben regionale Themen für das Internet?

Studienergebnisse belegen ein starkes Interesse der Menschen an Lokalem und Regionalem, das traditionell von verschiedenen Medien bedient wird, allen voran von Lokal- bzw. Regionalzeitungen und dem Radio. Für das Internet zeigte sich in den letzten Jahren eine wachsende Nutzung regionaler Informationen. Vor allem Service-, Freizeit- und Kulturthemen werden zunehmend online genutzt. Wie das Interesse an Lokalem und Regionalem generell variiert auch die diesbezügliche Internetnutzung nach Lebensumständen und Lebensstilgruppen. Vorwiegend die mittlere und jüngere Generation nutzt das Netz für Regionales. Es ist zu erwarten, dass regionalorientierte Internetnutzung weiter zunehmen wird, je mehr ältere Menschen online gehen.

Welchen Medien wird die höchste Kompetenz für regionale Internetinformationen zugeschrieben? Laut ARD/ZDF-Onlinestudie liegen hier die Angebote der Tageszeitungen und der Landesrundfunkanstalten vorn. Welchen Konzepten sie in ihren regionalen Onlineangeboten folgen, wird anhand von Beispielen beschrieben. Zeitungen und Sender  müssen sich in einem Umfeld behaupten, in dem zum einen kontinuierlich neue Anbieter hinzukommen, zum anderen technische Entwicklungen wie mobiles Internet oder Geodienste ständig neue Nutzungsformen erlauben. Neben lokalen Dienstleistern und Einzelhändlern sind es vor allem Vereine, lokale Organisationen und Interessengruppen sowie kommunale oder regionale Einrichtungen, die das Internet als regionale Kommunikationsplattform nutzen.

Derzeit stehen regionale Onlineangebote, so das Fazit, in erster Linie in einem Ergänzungs- und Komplementärverhältnis zu den Service- und Informationsleistungen der anderen Regionalmedien. Sie verdichten die regionalen Kommunikationsflüsse, verbessern den Grad der Informiertheit und der Einbindung der Nutzer. Der Wettbewerb durch die regionalen Onlineangebote beschränkt sich allerdings nicht nur auf den Printsektor. Auch die regionalen Radio- und Fernsehangebote müssen sich dieser neuen Konkurrenz stellen.

MP 4/2011, S. 182-194



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