Berichterstattung zur Bundestagswahl 2013 aus Sicht der Zuschauer
Ergebnisse einer Repräsentativbefragung und des AGF-Fernsehpanels
Direkt nach der Bundestagswahl wurde auch 2013 die Resonanz der Bundesbürger auf die Wahlberichterstattung in den Medien ermittelt. Neben den quantitativen Daten der AGF-Fernsehforschung werteten die Autoren hierzu eine im Auftrag der ARD/ZDF-Medienkommission durchgeführte Repräsentativstudie aus, in der 1 204 Bürger in der Woche nach der Wahl befragt wurden.
Das Fernsehen war im Bundestagswahlkampf 2013 die mit Abstand wichtigste Informationsquelle. Zwei Drittel der Wähler (66 %) informierten sich im Fernsehen über die Wahl. Zeitungen wiesen mit einem Nutzungsanteil von 38 Prozent die zweitgrößte Bedeutung auf. Auf den weiteren Rängen finden sich das Internet (23 %), Hörfunk (16 %) und Zeitschriften (9 %). Im Vergleich zum Bundestagswahlkampf 2009 hat das Internet als Informationsquelle etwas an Relevanz gewonnen. Dies gilt erwartungsgemäß besonders für jüngere Wähler. Aber auch in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen war das Fernsehen mit deutlichem Abstand das Medium, über das „hauptsächlich“ Informationen zur Bundestagswahl rezipiert wurden.
73 Prozent aller wahlberechtigsten Zuschauer sahen sich zumindest einmal eine Wahlsendung im Fernsehen an. Das entspricht rund 44 Millionen Personen. Rund 39 Millionen Menschen schalteten die Wahlsendungen in den öffentlich-rechtlichen Programmen ein. Knapp 26 Millionen nutzten ausschließlich die Wahlberichterstattung von ARD und ZDF. Diese erhielt nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ die höchste Zustimmung. Rund drei Viertel der Befragten vergaben die Bestnoten „sehr gut“ oder „gut“ an Das Erste und das ZDF. Deutlich zurückhaltender waren sie in ihrer Bewertung der privaten Fernsehsender. Die Gründe für die überaus positive Bewertung der öffentlich-rechtlichen Sender lagen nach Ansicht der Befragten in der größeren Klarheit und Verständlichkeit sowie in der besonderen Glaubwürdigkeit und Objektivität der Berichte. Bei diesen Eigenschaften erkennen die Befragten die größten Unterschiede zwischen den öffentlich-rechtlichen und den privaten Sendern.
MP 12/2013, S. 558-573
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