Heft 9

Thorsten Müller

Habitualisierte Mobilnutzung - Smartphones und Tablets gehören zum Medienalltag

Ergebnisse der ARD-Mobilstudie

Die mobile Internetnutzung ist durch die Ausweitung des mobilen Breitbandnetzes und die Revolutionierung mobiler Endgeräte seit der Markteinführung des iPhones zu einem Massenphänomen geworden. Für die Rundfunkunternehmen ergeben sich dadurch neue Herausforderungen und Chancen. Um tiefere Einblicke in diese Entwicklungen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten zu erhalten, führte eine Projektgruppe aus Onlineforschern der ARD eine entsprechende Studie durch. Die Untersuchung setzte sich aus drei aufeinander aufbauenden Modulen zusammen, die aus Onlinetagebüchern, Tiefeninterviews und einer Onlinebefragung bestanden.
Aus den Ergebnissen wird deutlich, dass die mobilen Geräte ihre Nutzer praktisch rund um die Uhr begleiten. Während das Smartphone überall zum Einsatz kommt, wird das Tablet vorrangig zu Hause genutzt, wo es PC und Laptop weiter zurückdrängt, ohne sie komplett zu ersetzen. Auch das Fernsehgerät läuft nicht Gefahr, durch Smartphones und Tablets substituiert zu werden, allerdings verschärft sich durch sie der Kampf um die Aufmerksamkeit des Zuschauers bzw. Nutzers.

Durch die permanente Zugriffsmöglichkeit wird das Internet öfter und spontaner als früher genutzt, etwa zur Bestimmung des Interpreten im Radio, für Produktinfos in einem Laden oder zum Finden der kürzesten Route. Auch der Zugang und der Umgang mit Nachrichten hat sich durch die Verbreitung von Smartphones geändert: Viele Nutzer sind „always on“, um sich in kurzen Zyklen auf den stets aktuellen Stand zu bringen und aktuelle Informationen einzuholen.

Das Potenzial für die Unterwegsnutzung von Fernsehen wird – ebenso wie das Radio-und Musik-Livestreaming – durch die noch nicht flächendeckende mobile Breitbandverfügbarkeit und die Volumenbegrenzungen auf Nutzerseite limitiert. Generell ist jedoch davon auszugehen, dass die Nutzung von Bewegtbildinhalten zunehmen wird, insbesondere bei jüngeren Nutzern.
Die Nutzung des Internets über Smartphone und Tablet ist im Begriff, eine Selbstverständlichkeit zu werden. Damit einher geht die Erwartung der Nutzer, dass jegliche Inhalte in absolut adäquater Form für alle Endgeräte verfügbar sind – zu jeder Zeit und überall.

MP 9/2013, S. 410-422



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