Heft 9

Karin Gattringer/Walter Klingler

Radionutzung auf hohem Niveau konstant

Ergebnisse, Trends und Methodik der ma 2013 Radio II

Mit Erscheinen der Media-Analyse (ma) 2013 Radio II im Juni 2013 stehen Programmmachern und Werbungtreibenden aktuelle Daten zur Verbreitung und Nutzung des Mediums Hörfunk zur Verfügung. Die ausgewiesenen Werte beruhen auf Telefoninterviews mit insgesamt 66 957 deutschsprechenden Personen ab zehn Jahren.

Die Ergebnisse weisen eine hohe Stabilität der Nutzung aus. Diese zeigt sich – bei kleineren Abweichungen im Detail – in den einzelnen Zielgruppen sowohl bei der Tagesreichweite als auch bei der Hör-und Verweildauer. Aktuell erreicht der Hörfunk täglich 77,3 Prozent der Bevölkerung ab zehn Jahren, damit ist die Reichweite mit einem Index von 99 stabil. Auch die Nutzungsdauern sind nahezu unverändert bei 186 Minuten Hördauer (Index 99) und 241 Minuten Verweildauer (Index 100). Im Vergleich mit anderen Medien wird Radio (nach Tagesreichweite) zusammen mit Fernsehen mit Abstand am meisten genutzt. Wie im Vorjahr liegen bei den Verweildauerwerten mit rund vier Stunden täglicher Nutzung Computer, Fernsehen und Radio in etwa gleichauf.

Die Gegebenheiten des Einzelnen im Alltag bestimmen die Orte des Radiohörens: Beispielsweise hören die unter 50-Jährigen und die Berufstätigen mehr außer Haus, die Gruppe der ab 50-Jährigen, die Rentner/Pensionäre und die nicht berufstätigen Personen nutzen den Hörfunk stärker im Haus. Insgesamt findet mehr als die Hälfte der Nutzung (57 %) im Haus statt, gut 40 Prozent entfallen auf das Radiohören außer Haus, beispielsweise im Auto oder bei der Berufsarbeit.

Wie 2012 zeigt sich eine starke Sendertreue: Pro Tag werden durchschnittlich 1,6 Programme gehört, im Weitesten Hörerkreis sind es innerhalb von 14 Tagen vier Programme.

Der Empfang über UKW ist nach wie vor der dominierende Übertragungsweg, aber die Radionutzung über Handy und Internet hat zugenommen, insbesondere bei den unter 30-Jährigen. Die Nutzung von Webcastradios, also ausschließlich über das Internet verbreiteter Programme, erweist sich im Vorjahresvergleich als konstant, nachdem sie von 2011 auf 2012 deutlich angestiegen war.

Nach Anbietersystemen betrachtet sind die öffentlich-rechtlichen Hörfunkprogramme wie 2012 führend: Sie sprechen täglich rund 37,50 Millionen Hörer und Hörerinnen an (plus 798 000), die Privatradios kommen auf rund 31,23 Millionen tägliche Hörer (minus 825 000).

MP 9/2013, S. 441-453



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