Heft 7-8

Birgit van Eimeren/Beate Frees

Rasanter Anstieg des Internetkonsums - Onliner fast drei Stunden täglich im Netz

Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2013

Die jüngste Ausgabe der jährlich durchgeführten ARD/ZDF-Onlinestudie belegt, dass die Zahl der Internetnutzer in Deutschland nur noch moderat wächst. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil der Internetnutzer von 75,9 Prozent auf 77,2 Prozent. 0,8 Millionen neue Onliner kamen binnen eines Jahres hinzu, so dass inzwischen rund 54,2 Millionen Menschen in Deutschland online sind. Der Zuwachs geht vor allem von den ab 60-Jährigen aus, von denen nunmehr 42,9 Prozent im Netz aktiv sind. Stark zugenommen hat die tägliche Nutzungsdauer: 169 Minuten sind die deutschen Onliner im Durchschnitt täglich im Netz; dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 36 Minuten. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auf die mobilen Endgeräte zurückzuführen, die inzwischen fast zur Standardausstattung deutscher Onlinehaushalte zählen. Entsprechend stark stieg die Unterwegsnutzung an – von 23 Prozent (2012) auf 41 Prozent (2013).

Deutlich zugenommen hat die Nutzung von Fernsehinhalten im Internet, ob eingebunden in die Websites der Sender, über Mediatheken ausgespielt oder über Videoportale wie YouTube abgerufen. Dabei ist das zeitversetzte Anschauen von Fernsehsendungen besonders beliebt. 36 Prozent der Onliner haben bereits Erfahrungen mit On-demand-TV gemacht.

Die Ausdehnung des Internetkonsums hat bisher noch nicht zu größeren Umschichtungen im Medienzeitbudget geführt. Fernsehen und Hörfunk bleiben die Medien, die die höchste Zuwendung erfahren. Dies liegt auch daran, dass der Internetkonsum neben Audio und Video zu einem erheblichen Teil auf Kommunikation und eine Reihe anderer Tätigkeiten entfällt, die früher offline erledigt wurden. Der Medienwandel macht sich bei der jüngeren Generation bemerkbar: Mit 218 Minuten Nutzungsdauer täglich ist das Internet das Medium, dem die 14- bis 29-Jährigen die mit Abstand meiste Aufmerksamkeit widmen.

Die aktuellen Nutzungsdaten machen deutlich, dass sich starke Marken auch im Netz behaupten. Etablierte Anbieter journalistischer Inhalte haben gute Chancen, die Nutznießer der Digitalisierung zu sein, wenn sie sie als Chance begreifen, ihre Inhalte auf vielfältigen Wegen und in angebots- und zielgruppenspezifischer Aufbereitung ihren Nutzern darzubieten.

MP 8/2013, S. 358-372



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