Wie hören die Deutschen heute Musik?
Trends und Basisdaten zur musikbezogenen Audiomediennutzung 2012 in Deutschland
Seit mehr als hundert Jahren entwickeln sich ständig neue Technologien zur Speicherung, Übertragung und Wiedergabe von Musik. In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich mit der digitalen Vernetzung unserer Medienumwelt und dem Siegeszug des mobilen Internets erneut eine substanzielle Veränderung der Möglichkeiten der praktischen Nutzung von Musik im Alltag ergeben. Die Survey Musik und Medien 2012 ist die erste deutschlandweite empirische Repräsentativbefragung, welche medienübergreifend Nutzungsdaten zur Verbreitung und Nutzungsintensität der heute zur Musikrezeption nutzbaren Audioquellen, Audiogeräte und Audioemitter in der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren zur Verfügung stellt.
Das analoge Radio dominiert weiterhin die alltägliche Musiknutzung. 80 Prozent der Deutschen bezogen ihre im Alltag gehörte Musik im Jahr 2012 über Radioempfänger. An zweiter Stelle rangierte die CD (43 %), die damit den meistgenutzten Tonträger zur Musikwiedergabe bildete. Auf dem dritten Platz fanden sich Videostreaming-Anbieter wie YouTube (27 %). Die Nutzung reiner Audioplayer wird inzwischen deutlich von der Nutzung des Smartphones als mobilem Musikabspielgerät übertroffen. Mit ihrer Nutzung über klassische HiFi-Anlagen und Autoradios machen CDs und andere konventionelle Tonträger wie Schallplatten und Musikkassetten jedoch noch immer einen bedeutsamen Bestandteil des musikalischen Alltags der Deutschen aus. Daneben ist auch das Notebook bzw. der Desktop-PC für viele zur heimischen „Musikzentrale“ avanciert.
Im Alltag der Deutschen hat sich somit Ende 2012 die Musik zusehends von einem fixierten Tonträger gelöst. Mobile digitale Abspielgeräte werden inzwischen von praktisch allen Generationen genutzt. Konventionelle Tonträger und der Radioempfang sind jedoch noch dominierend.
Für das Jahr 2015 ist eine Fortsetzung der Studie „Musik und Medien“ geplant, die es ermöglichen soll, die Veränderungen der Audiomediennutzung entlang der weiteren technischen Entwicklung im Längsschnitt zu verfolgen.
MP 11/2013, S. 545-553
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