Heft 7-8

Oliver Turecek/Gunnar Roters

Home-Entertainment-Branche bleibt stabil

Videomarkt und Videonutzung 2015

Der Gesamtumsatz der deutschen Videobranche lag im Jahr 2015 bei 1,61 Mrd Euro. Damit erzielte die Branche einen ähnlich starken Wert wie 2014 (1,64 Mrd Euro). Den stärksten Umsatzrückgang verzeichnete der Leihmarkt für physische Produkte, hier gab der Markt seit der letzten Untersuchung um 5 Prozent nach. Nach wie vor wurde der Kaufmarkt von DVD und Blu-ray dominiert, der Marktanteil digitaler Produkte lag in diesem Marktsegment bei nur 7 Prozent. Der Verkauf von Bluray-Discs erzielte 2015 einen Umsatz in Höhe von 418 Mio Euro, der Kaufmarkt für DVDs gab nach auf 829 Mio Euro.  Der klassische Verleih in Videotheken wird mehr und mehr zum Auslaufmodell. Wie in den vergangenen Jahren gab es auch im Jahr 2015 erneut weniger Videotheken als im Vorjahr. Die Konkurrenz durch digitalen Kauf und Verleih sorgte auch 2015 für Umsatzeinbrüche (137 Mio gegenüber 159 Mio Euro in 2014). Der Onlineverkauf von Filmen (EST=Electronic Sell Through) erwirtschaftete zum ersten Mal mehr als 100 Mio Euro (101 Mio Euro), damit hat sich der Wert seit 2014 verdoppelt. Auf dem Markt der Streamingdienste ist YouTube das meistgenutzte Angebot, aber auch kostenpflichtige Angebote wie Netflix oder Maxdome wurden laut ARD/ZDF-Onlinestudie mehr genutzt als im Jahr zuvor. Konkrete Angaben über die Anzahl der Abonnenten oder Umsätze veröffentlichen allerdings wenige dieser Anbieter.  Das Kinojahr 2015 war ein besonders erfolgreiches für deutsche Filme. Mit 37,1 Millionen Besuchern erreichten deutsche Produktionen das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten. Die erfolgreichsten Kinofilme waren „Fack Ju Göhte 2“, „Honig im Kopf“ und „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2“. Auch die Umsätze auf dem gesamten Kinomarkt verzeichneten einen neuen Rekord: Es wurden 1,2 Mrd Euro eingespielt.  Die Non-live-Nutzung von Fernsehsendungen hat im Jahr 2015 erneut zugenommen. Sie findet verstärkt am Abend zwischen 21.00 und 22.00 Uhr sowie an Sonntagen statt. Die beliebtesten Sendungen sind Krimis, unter den Top-50-Sendungen sind 38 „Tatort“-Folgen.

MP 8/2016, S. 383-391



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