Jugend, Information, Multimedia
Ergebnisse der JIM-Studie 2016
Mit der Studienreihe „Jugend, Information, (Multi-)Media“, kurz JIM, erfasst der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest seit 1998, welche Medien bei Jugendlichen gerade hoch im Kurs stehen und wie sich der Medienalltag von jungen Menschen gestaltet. Jedes Jahr werden dabei neben Standardfragen aktuelle Aspekte der Mediennutzung aufgegriffen. Schwerpunktthemen der JIM-Studie 2016 waren unter anderem die Relevanz unterschiedlicher Optionen für die Nutzung von Bewegtbild und Musik, der Aktivitätsgrad der Nutzung von Social-Media-Plattformen, sowie Einstellungen zur Smartphonenutzung. Hierzu wurden zwischen Mai und Juli 1 200 repräsentativ ausgewählte Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren telefonisch befragt (CATI).
Die Geräteausstattung in den Haushalten wird von einem ständig steigenden Besitzstand an Mediengeräten geprägt. 97 Prozent der Jugendlichen verfügen mittlerweile über ein Handy, bei 95 Prozent handelt es sich um ein Smartphone. Neun von zehn Jugendlichen haben die Option, vom eigenen Zimmer aus mit Tablet, Laptop oder Computer das Internet zu nutzen, drei Viertel haben auch einen eigenen PC oder Laptop zur Verfügung. Gut die Hälfte der Jugendlichen hat einen Fernseher oder ein Radio im Eigenbesitz. Beim Zugang zum Internet zeigt sich, dass das Smartphone weiter an Bedeutung gegenüber anderen Geräten gewinnt.
Im Alltag Jugendlicher sind die Benutzung des Handys (92 % tägliche Nutzung), des Internets (87 %) und das Hören von Musik (82 %) die wichtigsten Medientätigkeiten. Jeder zweite Jugendliche hört täglich Radio, sieht fern, schaut sich Onlinevideos an oder sieht Fotos/Videos auf dem Smartphone an. Das Radio ist dabei nach wie vor das meistgenutzte Medium zum Musikhören, gefolgt von YouTube und Streamingdiensten. Trotz aller Unkenrufe spielt auch die lineare Fernsehnutzung bei Jugendlichen immer noch eine bedeutende Rolle. 79 Prozent sehen täglich oder mehrmals pro Woche fern. Gleichzeitig findet Fernsehen immer häufiger im Internet statt. Dort sind YouTube und Netflix die bevorzugten Portale, jeder fünfte Jugendliche nutzt regelmäßig Mediatheken.
Unter den Instant-Messaging-Diensten spielt WhatsApp eine herausragende Rolle. Neun von zehn Jugendlichen nutzen den Dienst täglich. Instagram (39 % tägliche Nutzung) und Snapchat (35 %) folgen auf den Rängen zwei und drei.
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung, die das Smartphone im Alltag Jugendlicher hat. Bei der Nutzung von Internetplattformen zeigt sich, dass sich hier die Präferenzen junger Menschen schnell ändern. Daneben haben aber nach wie vor das Fernsehen, Radio und das gedruckte Buch einen festen Platz im Alltag Heranwachsender.
MP 12/2016, S. 586-597
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