Radionutzung 2016: Steigende Reichweite in allen Altersgruppen
Ergebnisse, Trends und Methodik der ma 2016 Radio II
Die Ergebnisse der ma 2016 Radio II, die kürzlich von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) vorgestellt wurden, belegen, dass das Radio auch in diesem Jahr eine bedeutende Rolle im Medienalltag der Menschen einnimmt: Gut drei Viertel der deutschsprachigen Bevölkerung in Deutschland ab zehn Jahren bzw. rund 56 Millionen Personen hören täglich Radio, innerhalb von 14 Tagen (Weitester Hörerkreis) schalten rund 93 Prozent das Radio ein. Die Hördauer liegt stabil bei 178 Minuten, im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen ist die Verweildauer mit aktuell 232 Minuten.
Je nach Alter der Hörer ergeben sich wie in den Vorjahren unterschiedliche Nutzungsmuster: Die Verweildauer der unter 40-Jährigen und der 50- bis 59-Jährigen hat etwas abgenommen, am intensivsten hören die 40- bis 69-Jährigen. Die Tagesreichweite hingegen hat in allen erfassten Altersgruppen zugelegt, wodurch sich insgesamt eine stabile Hörfunknutzung ergibt. Unverändert fällt die Nutzung an den Werktagen intensiver aus als an den Wochenendtagen, die Verlaufskurve mit Peak am Morgen, kontinuierlich starker Reichweite tagsüber und schwächerer ab 18 Uhr bleibt ebenfalls stabil. Auch die Zunahme der mobilen Nutzung setzt sich fort: Mittlerweile hören 51 Prozent der Radiohörer Programminhalte außer Haus, im Haus sind es noch rund 59 Prozent. Im mittelfristigen Trend erweisen sich Tagesreichweite, Verweildauer und Weitester Hörerkreis als bei geringen Schwankungen stabile Größen. Bei den anderen Medien nahm die PC-Nutzung deutlich zu, das Fernsehen weist relativ konstante Werte auf, den stärksten Rückgang innerhalb der letzten zehn Jahre mussten die Tonträger verbuchen.
Hinsichtlich der Senderbindung erweisen sich die Radiohörer in Deutschland als weiterhin loyal: Obwohl die Anzahl der verfügbaren Sender im mittelfristigen Vergleich stark gestiegen ist, hören 2016 zwei Drittel der Radionutzer täglich nur einen Sender, im Relevant Set (zumindest einmal in den letzten zwei Wochen gehört) befinden sich im Schnitt vier Sender. Die Radioprogramme der ARD erreichen zusammengenommen rund 37 Millionen Personen täglich, die Privatsender 30 Millionen.
MP 10/2016, S. 460-474
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