Heft 10

Karin Gattringer/Irina Turecek

Stabile Radionutzung

Methodik, Ergebnisse und Trends der ma 2017 Radio II

Die Eckdaten der aktuellen ma 2017 Radio II unterstreichen einmal mehr die hohe Relevanz des Radios im Alltag. Der Weiteste Hörerkreis (knapp 93 % in den letzten zwei Wochen) und die Tagesreichweite (gut 73 %) von Radio bleiben auf hohem Niveau stabil. Die tägliche Nutzungsdauer von knapp vier Stunden belegt die hohe Bindung zwischen Hörer und Radioprogramm. Nach wie vor gilt: Radio ist das klassische Tagesbegleitmedium, das vielseitig ins Leben der Menschen in Deutschland eingebunden ist.

Radio erreicht von Montag bis Freitag im Vergleich zu Samstag und Sonntag mehr Hörer, die zudem länger Radio hören. Auch gelten nach wie vor die Unterschiede in der Häufigkeit und der Dauer der Zuwendung nach Zielgruppen. Die intensivsten Radionutzer sind dabei die Berufstätigen und die 40- bis 69-Jährigen. Rund zwei Drittel der Hörer nutzen täglich nur ein Programm. Weiterhin Bestand haben auch die regionalen Unterschiede bei der Radionutzung mit der überdurchschnittlichen Nutzung im Osten Deutschlands und der eher unterdurchschnittlichen Nutzung im Südwesten und in den Stadtstaaten. Die Reichweite von Radio „im Haus“ geht zurück und steigt außerhalb der vier Wände an. 

Täglich hören 53,396 Millionen Menschen ab 14 Jahren Radio (Durchschnittswert Montag bis Sonntag). Die öffentlich-rechtlichen Programme der ARD erreichen gemeinsam 35,867 Millionen Hörer und die privatrechtlichen Sender 28,408 Millionen Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr verbuchen alle Sender in Summe gut 250 000 Hörer weniger. Das private Lager verliert mit minus 844 000 Hörern beträchtlich, das Minus im öffentlich-rechtlichen Sektor fällt mit 40 000 moderat aus.

Zur ma 2017 Radio II wurde in der Berichterstattung von der „deutschsprachigen Bevölkerung ab 10 Jahren“ auf die „deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren“ umgestellt. Seitens der agma wird diese Änderung der Grundgesamtheit durch die Selbstverpflichtung der Werbungtreibenden, Kinder nicht mehr direkt anzusprechen, erklärt. Damit haben ma Radio und ma Audio in Zukunft dieselbe Grundgesamtheit.

MP 10/2017, S. 509-523



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