Home-Entertainment-Branche mit guten Ergebnissen
Videomarkt und Videonutzung 2017
Mit einem Gesamtumsatz von 1,83 Mrd Euro im Jahr 2017 und einem Zuwachs von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr blickt die deutsche Videobranche auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Motor der Entwicklung ist dabei der Digitalmarkt, der um 41 Prozent zulegte. Kaufvideos – speziell die physischen Datenträger – bleiben allerdings das umsatzstärkste Segment. Erstmals war der Umsatz des digitalen Leihmarkts mit 123 Mio Euro größer als der des physischen, dessen Umsätze seit Jahren rückläufig sind. Ebenso rückläufig ist weiterhin der Bestand an Videotheken in Deutschland.
Im Bereich des SVoD (Subscription-Video-on Demand) waren 2017 die stärksten Zuwächse zu verzeichnen: Hier konnte in Deutschland ein Gesamtumsatz von rund 488 Mio Euro generiert werden (plus 50 % gegenüber 2016). Gemessen am Gesamtmarkt kamen die digitalen Abonnementmodelle somit auf einen Marktanteil von 27 Prozent am Gesamtmarkt. Anbieter von Streamingdiensten wie Netflix oder Amazon Prime drängen mit Macht auf den deutschen Markt. Mit Marktzahlen halten sich die Anbieter nach wie vor bedeckt, laut vod-ratings.de haben 38 Millionen Deutsche ab 18 Jahren Zugriff auf VoD-Dienste und 18 Millionen nutzen diese Angebote sogar täglich.
Insgesamt verzeichnete der Home-Video-Markt 2017 eine Leiher- bzw. Käuferschaft von 22,7 Millionen Personen (Vorjahr: 23,9 Mio), was einer Reichweite von 33 Prozent in der Bevölkerung ab 10 Jahren entspricht. Jeder Dritte hat sich somit im Vorjahr mindestens einmal einen Film auf einem Bilddatenträger gekauft, geliehen, im Internet kostenpflichtig heruntergeladen oder gestreamt.
Im Kinobereich lag der Marktanteil für deutsche Filme mit 23,9 Prozent über dem von 2016. Für deutsche Filme wurden insgesamt 28,3 Millionen Tickets gekauft. Neben dem Spitzenreiter „Fack Ju Göthe 3“ (5,9 Mio Besucher) waren vier weitere deutsche Produktionen mit mehr als einer Million Besuchern zu verzeichnen. Genauere Daten zur Onlineverbreitung der Fernsehangebote (z. B. in Online-Mediatheken der Sender und auf anderen Plattformen) werden künftig zur Verfügung stehen. Die Aufbauarbeit ist dafür nahezu abgeschlossen.
MP 6/2018, S. 312-319
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