Heft 11

Bernhard Engel/Sandra Meys

Nutzungstrends und Technologieentwicklung in der konvergenten Medienwelt

Ergebnisse aus dem Convergence Monitor 2008 bis 2018

Der Convergence Monitor liefert seit elf Jahren mediale Entwicklungstrends auf Geräte- und Angebotsbasis, um Daten zur Verbreitung, Akzeptanz und Nutzung von Medien verfügbar zu machen. Ausgehend vom Status Quo der Ersterhebung konnten in den Zeitreihen der letzten elf Jahre sowohl Entwicklungstendenzen der Stabilität, der Verdrängung als auch Dynamik und Wachstum in Bezug auf verschiedene konvergente Medienangebote und -technologien aufgezeigt werden.

Eine technologische „Runderneuerung“ gab es im TV-Bereich. Flatscreens sind inzwischen der Standard, nur eine Minderheit von 3,5 Prozent der Haushalte hat zwar ein Fernsehgerät, aber keinen Flatscreen. Auch HDTV hat sich etabliert, und der Technologiewechsel ist hier in vollem Gange. Der steigende Digitalisierungsgrad bei der Geräteausstattung führt zu neuen Nutzungsmöglichkeiten und -gewohnheiten. Neben der Individualkommunikation findet die zeit- und ortsunabhängige internetbasierte Nutzung von Medieninhalten sowohl von Bewegtbild- als auch Audiocontent über verschiedenste Plattformen und Geräte zunehmende Verbreitung. Als Megatrend bei den Geräten ist die Verbreitung des Smartphones zu bezeichnen. Es hat inzwischen eine volle Abdeckung in der erwachsenen Bevölkerung (14-69 Jahre) erreicht. Das Penetrationswachstum beim Tablet hat sich etwas langsamer vollzogen und scheint sich seit 2016 einer Sättigungsgrenze zu nähern. Für unterschiedliche Video- und Audioinhalte zeigen sich verschiedene Nutzungspräferenzen je Endgerät, die unter anderem von der Länge des genutzten Contents und der Größe des genutzten Bildschirms beeinflusst werden.

Der Trend konvergenter Medienentwicklung ist geprägt von der komplementären Nutzung von Video, Audio und Lesen über klassische Distributionswege wie auch über Online. Die klassische Fernseh- und Radionutzung wird dabei nicht verdrängt, vielmehr erfährt sie eine Ergänzung über zusätzliche Medienangebote und Distributionswege für digitale Angebote. Vor dem Hintergrund weiterer Entwicklungen im Medienmarkt und dem Ziel, Trends frühzeitig zu erkennen, kommt medienforscherischen Trenderhebungen auch zukünftig eine maßgebliche Bedeutung zu.

 

MP 11/2018, S. 532-543



Zurück zur Übersicht