Werbemarkt 2017 (Teil 2): Leichter Rückgang bei den Nettoumsätzen der Medien
Ergebnisse auf Basis der ZAW-Nettostatistik
Trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland – das Bruttoinlandsprodukt stieg im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent – konnten die Medien mit ihren Werbeangeboten in der Gesamtheit nicht davon profitieren. Allerdings spiegelt sich auch im Werbemarkt der breite Transformationsprozess hin zur Digitalisierung wider. Während die klassischen elektronischen (mittlerweile auch digitalen) Medien Fernsehen und Radio weiterhin wuchsen, mussten die gedruckten Medien erneut Umsatzeinbußen hinnehmen. Insbesondere die Tageszeitungen verloren in der Nettobetrachtung deutlich. Die positive Entwicklung von Online/ Mobile- sowie der Außenwerbung, aber natürlich auch die Suchwortvermarktung (Google), zeigen diese unterschiedlichen Richtungen im Werbemarkt auf. Insgesamt erzielten die durch den Zentralverband der Werbewirtschaft (ZAW) erfassten Werbeträger im vergangenen Jahr Nettoeinnahmen in Höhe von 15,3 Mrd Euro (nach Abzug von Rabatten und Mittlergebühren).
Auch im Jahr 2017 war Fernsehen das mit Abstand umsatzstärkste Werbemedium in Deutschland. Rund 4,6 Mrd Euro wurden durch die Ausstrahlung von TV-Spots eingenommen, was einem leichten Nettowachstum um 0,7 Prozent entspricht. Die Erlöse der ARD für Das Erste wuchsen um 2,5 Prozent, das ZDF verlor 6,2 Prozent. Die privaten Fernsehveranstalter weisen für das Jahr 2017 ein leichtes Plus um 0,9 Prozent auf.
Analog zum Vorjahr konnte das Medium Radio bei den Nettowerbeumsätzen auch im Jahr 2017 ein deutliches Wachstum um 2,2 Prozent verbuchen, was einem Zuwachs um 16,9 Mio Euro auf 784,5 Mio Euro entspricht. ARD/AS&S Radio entwickelte sich mit einem Umsatzwachstum von 11,9 Prozent deutlich überproportional zum RadioGesamtmarkt. Die RMS hingegen verlor 3,0 Prozent. Bei der Entwicklung der beiden großen Radiovermarkter ist jedoch zu beachten, dass zum Jahreswechsel 2016/2017 einige Sender den Vermarkter gewechselt haben.
MP 6/2018, S. 266-269
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