Zeitungsmarkt 2018: Pressekonzentration steigt rasant
Daten zur Konzentration der Tagespresse in Deutschland Im I. Quartal 2018
Die Konzentration der Tagespresse in Deutschland ist deutlich angestiegen. Dies belegen die Ergebnisse der zweijährlich durch das FORMATTInstitut durchgeführten Analyse. In den vergangenen Jahren war der Anstieg der Konzentration moderat und bewegte sich im Bereich der Zehntelprozentpunkte, im I. Quartal 2018 war sie gegenüber 2016 um 1,8 Prozentpunkte angewachsen. Mittlerweile beträgt der Marktanteil der zehn größten Verlagsgruppen an der Gesamtauflage 61,6 Prozent. Die Top-5 der auflagenstärksten Verlagsgruppen erzielen innerhalb der Gattung Abonnementzeitungen einen Marktanteil von 38,6 Prozent, bei den Kaufzeitungen sind es 99,6 Prozent. Innerhalb des Rankings gab es nur wenige Verschiebungen. Gründe für immer mehr Fusionen einzelner Titel und Koope rationsmodelle unter den Verlagen sind weiterhin nachlassende Verkaufsauflagen und mangelnden Werbeumsätzen. Trotz des stabilen Werbemarkts in Deutschland nimmt der Umsatz mit Anzeigen und Beilagen weiter ab. Durch Preiserhöhungen steigende Vertriebserlöse, die mittlerweile rund 62 Prozent der Einnahmen von Verlagen ausmachen, können dies nur teilweise kompensieren. Daher setzen vor allem größere Verlagshäuser auf Einsparungen im Redaktionsbereich – Zentralredaktionen produzieren in der Folge Inhalte für ganze Ressorts für mehrere Titel.
Innerhalb des Rankings der Top-10-Verlagsgruppen gab es nur wenige Veränderungen. Die Verlagsgruppe Ippen ist um zwei Ränge gestiegen (von Platz 6 auf 4) und hat Dumont von Rang 4 auf Rang 6 verdrängt. Größere Veränderungen der Besitzanteile innerhalb der Gruppen gab es vor allem bei Ippen: Durch erneute Übernahmen ist die anteilige Gesamtauflage auf über 800 000 Exemplare (2016: 706 000) gestiegen. Gemeinsam mit dem Verlag der Gießener Allgemeinen hat Ippen in 2017 die Zeitungsholding Hessen GmbH & Co. KG gegründet. In diese wurden die Verlage der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen sowie der Gießener Allgemeinen eingebracht. Die IppenGruppe hält 80 Prozent der Anteile, die Gießener 20 Prozent. Seit dem 1. April 2018 gehören zur ZHH zudem die Frankfurter Rundschau, die Frankfurter Neue Presse sowie das Rüsselsheimer Echo (ehemals in Besitz der FAZ-Gruppe).
MP 5/2018, S. 216-234
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