Heft 4

Manfred Krupp

Editorial

Gleich zwei Grimme-Preise gab es in diesem Jahr für eine KiKA-Animationsserie und „die sensible und berührende Umsetzung“ von Beiträgen zur Reihe „Schau in meine Welt“. Und das Angebot von KiKA ist noch viel umfangreicher als das reine Fernsehangebot.

Die Tagesreichweite und Fernsehnutzung der Drei- bis 13-Jährigen sinkt das dritte Jahr in Folge. Im Vergleich zu anderen rasanten Veränderungen in der Medienwelt behält lineares Fernsehen allerdings eine große Bedeutung. Das Verhalten ändert sich, wenn die Kinder älter werden. Ab einem Alter von etwa zehn Jahren gewinnen Online- und Streamingangebote an Bedeutung. Damit die Kinder auch mit zunehmendem Alter die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wahrnehmen und nutzen, werden die Angebote entsprechend der Mediennutzung und Zugangswege differenziert.

ARD und ZDF sind daher auch mit der „KiKAPlayer App“ sowie mit der App und der Website von „Kikaninchen“, dem Angebot für die Jüngsten ab drei Jahren, erfolgreich. Kaum war die App im Dezember 2017 auf dem Markt, wurde sie auch schon für den Grimme Online Award 2018 nominiert und bis August des gleichen Jahres rund 450 000-mal heruntergeladen.

KiKA ist eine starke Marke von ARD und ZDF. Es ist mehr als sinnvoll, dass sie ihre Kompetenzen, ihre Budgets und ihre attraktiven Angebote bündeln, um den privaten Anbietern die Stirn zu bieten. Mit Erfolg: Bezogen auf den Gesamttag hatte zwar Super RTL 2018 die größte Reichweite, gefolgt von KiKA und dem Disney Channel. In der Primetime liegt KiKA zum wiederholten Mal mit deutlichem Abstand vor den Mitbewerbern.

Ob linear oder zunehmend digital: KiKA ist für Kinder der erste Berührungspunkt mit dem öffentlich- rechtlichen Rundfunk, bevor sie als Jugendliche über das Contentnetzwerk „funk“ an die Angebote für Erwachsene herangeführt werden. Die Kinder sind die Zukunft unserer demokratischen Gesellschaft, und unser Ziel als öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist es selbstverständlich, sie unabhängig vom Alter mit unseren Angeboten zu erreichen. Wer denkt, diese Generation interessiere sich nicht für die Themen der Gesellschaft, braucht sich nur den weltweiten Einsatz für das Klima anzuschauen.

 

MP 4/2019, S. 145

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