Heft 11

Karin Gattringer/Irina Turecek

ma Audio: Erstmals mit Reichweiten für DAB+

Methodik, Ergebnisse und Trends der ma 2019 Audio II

Die Ergebnisse der ma 2019 Audio II zur Nutzung von klassischem Radio, Webradio und Musikstreaming dokumentieren die feste Verankerung der Audioangebote im Alltag der Menschen in Deutschland. Knapp 94 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung hörten „in den letzten vier Wochen“ mindestens ein Audioangebot, 77 Prozent sogar täglich.

Klassisches Radio nimmt über alle Verbreitungswege (terrestrisch analog/digital, Kabel, Satellit) die wichtigste Rolle im Audiomarkt ein. Die in der ma Audio erfassten Onlineaudio-Angebote erreichen im Vergleich ein knappes Fünftel der Bevölkerung in den letzten vier Wochen. Die Nutzung von Audioangeboten im Internet hat insgesamt zugenommen, die Nutzung klassischer Radioprogramme über den Livestream verzeichnet eine deutliche Steigerung. Erstmals wurde mit der ma 2019 Audio II auch DAB+ erfasst. Es zeigt sich, dass dieser Ausspielweg für klassische Radiosender gleichauf mit der Simulcastverbreitung im Internet liegt.

Die tägliche Nutzungsdauer von über vier Stunden belegt die hohe Bindung der Hörer zu ihrem Radioprogramm. Die Verweildauern im Onlinebereich liegen deutlich darunter: Am längsten werden die Livestreams gehört (104 Minuten), Web- Only-Sender etwas kürzer (82 Minuten), während Musikstreaming nur auf eine knappe Stunde Verweildauer (52 Minuten) kommt.

Vor allem junge Menschen nutzen überdurchschnittlich oft Internetradio oder Musikstreaming. Auch im Tagesverlauf, der mit dieser ma 2019 Audio II erstmals über alle Audioangebote dargestellt werden kann, zeigen sich die Nutzungsunterschiede zwischen Gesamtbevölkerung und junger Zielgruppe.

Die ma Audio bildet das zunehmend fragmentierte Audiouniversum mit vergleichbaren Audiodaten ab, weitere Nutzungsdaten (Nutzungsdauern und Tagesverlaufe von Onlineaudio-Angeboten, die verschiedenen Empfangswege) kamen in diesem Jahr hinzu. Damit macht die ma Audio einerseits konvergente Mediaplanungen möglich und erlaubt andererseits die veränderte Audionutzung differenzierter und genauer zu analysieren.

 

MP 11/2019, S. 482-499



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