Heft 5

Hans-Jürgen Weiß/Torsten Maurer/Anne Beier

ARD/ZDF-Programmanalyse 2019: Kontinuität und Wandel

Forschungshintergrund und Methode

Die ARD/ZDF-Programmanalyse, die von 1985 bis 2018 vom Institut IFEM durchgeführt wurde und seit 2019 vom Institut GöfaK Medienforschung fortgeführt wird, dokumentiert anhand empirischer Daten die Erfüllung des Programmauftrags der öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme Das Erste und ZDF im Vergleich mit den privaten Wettbewerbern. Während in der ersten Teilstudie die Programmstrukturen der sechs Fernsehsender mit der größten Zuschauerreichweite in Deutschland untersucht und verglichen werden, stehen im Mittelpunkt der zweiten Teilstudie die thematischen Schwerpunkte und die inhaltliche Vielfalt der Informationssendungen von Das Erste, ZDF, RTL und Sat.1. Die beiden Teilstudien sind methodisch so miteinander verschränkt, dass die Ergebnisse der Programmstruktur- und der Programminhaltsanalyse unmittelbar aufeinander bezogen werden können.

Der vorliegende Beitrag beschreibt neben der Methodik die Grundlagen und verschiedenen Phasen in der Entwicklung der ARD/ZDF-Programmanalyse: Die Implementierung als erste Phase (1985-1996), die AGF-Programmcodierung (seit 1992), die ALM-Studie (1998-2018), die zweite Phase der ARD/ZDF-Programmanalyse mit konzeptionellen Umbrüchen (1997-2004), die konzeptionelle Stabilität als dritte Phase der ARD/ZDF-Programmanalyse (2005-2018) und schließlich die ARD/ZDF-Programmanalyse 2019.

Die ARD/ZDF-Programmanalyse 2019 erfasst in ihrem ersten Teil die strukturelle Vielfalt des TV-Programmangebots. Diese Programmstrukturanalyse ist als Sekundäranalyse konzipiert, die sich auf die Sendeprotolle und Programmcodierung der AGF Videoforschung stützt. Der zweite Teil der Studie, die Programminhaltsanalyse, basiert auf einer Stichprobe der Aufzeichnungen von vier künstlichen Programmwochen, die aus der Vollerhebung (Studienteil 1) gezogen wird. Hier handelt es sich um eine tiefergehende Beitragsanalyse, in deren Mittelpunkt die (journalistischen) Informationsangebote der vier untersuchten Programme stehen. Aufgrund methodischer Veränderungen sind die Ergebnisse der Programmanalyse 2019 nur bedingt mit denen der Vorjahre vergleichbar. Die Studie wird im Jahr 2020 fortgesetzt.

 

MP 5/2020, S. 226-245



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