Heft 10

Natalie Beisch/Wolfgang Koch

25 Jahre ARD/ZDF-Onlinestudie: Unterwegsnutzung steigt wieder und Streaming/Mediatheken sind weiterhin Treiber des medialen Internets

Aktuelle Aspekte der Internetnutzung in Deutschland

Die ARD/ZDF-Onlinestudie blickt auf 25 Jahre ihres Bestehens zurück. Die aktuelle Repräsentativbefragung wurde im Frühjahr 2021 während des zweiten Corona-Lockdowns erhoben, der sich aber weniger stark auf die Mediennutzung auswirkte als der erste, wie zum Beispiel an der wieder gestiegenen Unterwegsnutzung des Internets zu erkennen ist. Dennoch ist davon auszugehen, dass ein Teil der Entwicklungsdynamik im Internet auf den veränderten Lebensalltag und auch die veränderten Medienbedürfnisse in der Corona-Krise zurückzuführen ist. Insgesamt steigt die mediale Internetnutzung weiter an, auf aktuell 136 Minuten pro Tag, vor allem wegen der Treiber Streamingdienste und Mediatheken. Es zeigt sich, dass die Bewegtbildnutzung den größten Teil dieser Dynamik einnimmt. Aber auch Podcasts weisen aktuell deutlich gestiegene Nutzungswerte auf.

Die Altersgruppen bis zu 50, teilweise bis 60 Jahren, zeichnen sich durch eine breite Nutzungspalette von Plattformen und Diensten aus. Die älteren Zielgruppen hingegen nutzen das Internet nur in einem basalen Sinne und machen beispielsweise um Livestreams und Streamingplattformen einen deutlichen Bogen. Sie vertrauen weiterhin ihren langjährigen Nutzungsgewohnheiten mit Schwerpunkten bei der linearen Mediennutzung von Radio, Fernsehen und Zeitungen/Zeitschriften.

Im Bereich Social Media hat Instagram inzwischen Facebook bei der täglichen Nutzung deutlich überholt. Die Tendenz ist, dass Instagram bei jüngeren Nutzerinnen und Nutzern unter 30 Jahren Facebook mehr und mehr verdrängt, Facebook bei den Älteren aber gleichbleibend wichtig bleibt, aktuell sogar an Reichweite gewinnt. Bei den Messengerdiensten herrscht nach wie vor eine hohe Konzentration auf WhatsApp, das bei weitem meistgenutzte Angebot. Deutlich größer ist nach den Nutzungsdaten der Wettbewerb zwischen Streaminganbietern, Sendermediatheken und Videoplattformen.

 

MP 10/2021, S. 486-503



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