Heft 7-8

Thomas Kupferschmitt/Thorsten Müller

ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2021: Mediennutzung im Intermediavergleich

Aktuelle Ergebnisse der repräsentativen Langzeitstudie

Die Repräsentativbefragung ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends wurde im Frühjahr 2021 erstmals vollständig während der Corona-Pandemie erhoben. Die Tagesreichweiten von Video und Audio haben sich noch einmal erhöht, während bei Textangeboten ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Bei den Nutzungsdauern setzen Bewegtbild-Inhalte ihren Anstieg fort, während die Werte für Audio und Text stagnieren. Klassisches Fernsehen und Radio führen die Reichweiten und Nutzungsdauern weiterhin an. Gleichzeitig setzt sich der Trend der Verlagerung von Offline- zu Online-Mediennutzung und von linearen zu zeitsouverän nutzbaren Inhalten fort.

Im Bewegtbildsektor konnten insbesondere non-lineare TV-Inhalte (in Mediatheken und YouTube) sowie kostenpflichtige Streamingdienste an Bedeutung gewinnen. Dies gilt im Besonderen für die 30- bis 49- Jährigen, die 2021 ihre non-lineare Nutzung deutlich ausgeweitet haben. Bei den ab 50-Jährigen bleibt das lineare Fernsehen mit leicht gestiegenen Sehdauern und Tagesreichweiten unangefochten, auch wenn bei 50- bis 69-Jährigen die Nutzung von kostenpflichtigen Streamingdiensten und auch von Mediatheken wächst.

Im Audiobereich gelingt den zeitsouverän verfügbaren Radiosendungen und Podcasts 2021 ein bemerkenswerter Nutzungszuwachs. Nachdem insbesondere Podcasts in den letzten Jahren eher noch als Medien-Hype einzustufen waren, haben dynamische Reichweitenzuwächse bei den 30- bis 49-Jährigen dazu geführt, dass inzwischen deutlich über ein Drittel der unter 50-Jährigen mindestens einmal pro Woche Podcasts oder zeitversetzte Radiosendungen nutzt. Hinsichtlich Tagesreichweiten und Nutzungsdauern punktet unverändert das klassische Radio. Bei den Textmedien schreitet die Digitalisierung in unterschiedlichem Ausmaß voran, wobei die dynamischsten Nutzungsverschiebungen auch hier bei den 30- bis 49-Jährigen zu beobachten sind.

MP 8/2021, S. 370-395



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