Heft 7-8

Christian Breunig/Eva Holtmannspötter/Angela Rühle

ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2021: Zukunft und Leistungsbewertung der Medien

Aktuelle Ergebnisse der neu konzipierten Repräsentativstudie

Wie wirkt sich die digitale Transformation auf die Entwicklung von Medienangeboten aus? Welches Medienangebot spielt in Zukunft welche Rolle? Wie positioniert sich mitten im Medienwandel der öffentlich- rechtliche im Vergleich zum privaten Rundfunk? Diese Fragen nimmt die Studie ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2021 aus Publikumssicht in den Blick.

Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung zeigen, dass klassische Mediennutzung wie Radiohören und Fernsehen nicht als überholt angesehen wird, sondern eher ein Nebeneinander der klassischen Angebote und Streamingdienste wie Netflix oder Spotify erwartet wird. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (egal ob im Radio, Fernsehen oder Internet) bleibt auch in Zeiten des Medienwandels für mehr als 80 Prozent der Bevölkerung unverzichtbar.

Nach Meinung der Befragten bleiben regionale Inhalte wichtig, und verlässliche Informationsquellen werden nach generationsübergreifender Einschätzung bedeutsamer. Beides sind ausdrückliche Stärken des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Er steht für Themen aus der Region und bietet Inhalte, die für die Gesellschaft wichtig sind (Public Value). Zugleich spiegelt sich im Bevölkerungsurteil die Wertschätzung für die hohe journalistische Qualität und den Beitrag wider, den der öffentlich-rechtliche Rundfunk für die politische Meinungsbildung leistet – Dimensionen, die nur eine Minderheit der Befragten dem privaten Rundfunk zuschreibt. Lediglich bezüglich des Angebots an guter Unterhaltung kann der private Rundfunk vor allem bei jüngeren Zielgruppen punkten, aber die öffentlich-rechtlichen Medienangebote sind insgesamt auf Augenhöhe.

Im Ergebnis bleiben die Leistungsunterschiede im dualen Rundfunksystem aus Sicht der Bevölkerung gravierend und unterstreichen das hohe Vertrauen, das dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk gerade im zweiten Corona- und „Superwahljahr“ 2021 entgegengebracht wird. Dies gilt ausdrücklich auch für die jüngste in der Studie untersuchte Altersgruppe, die 14- bis 29-Jährigen.

MP 8/2021, S. 396-410



Zurück zur Übersicht