Heft 4

Vanessa Beule/Lisa Zauner

Generation Alpha – eine neue Nutzergeneration

Mit Zukunftspersonas ins Jahr 2035

Zur Generation Alpha gehören Menschen, die – je nach Definition – zwischen circa 2010 und 2024 geboren wurden oder noch werden. Bis zum Jahr 2025 wird ihre Zahl weltweit bei über zwei Milliarden liegen, wodurch diese Generation zur größten der Geschichte wird. Mit der Generation Alpha wird eine neue Ära der Mediennutzung eingeleitet, da sie bereits im Kindesalter von Technologie, Vernetzung und algorithmischer Intelligenz umgeben ist.

In einem mehrstufigen Prozess evaluierte ein Projekt des WDR Innovation Hubs, welche Entwicklungen das Leben und das Mediennutzungsverhalten der Generation Alpha prägen werden und gibt einen Ausblick auf die (Mediennutzungs-)Gewohnheiten der Gruppe im jungen Erwachsenenalter. Basierend auf den entwickelten Jugendmilieus des Sinus-Instituts wurden die drei Personas Alice, Baram und Leonie entworfen, die prototypisch jeweils eine Zielgruppe (Mainstream Medien- und Technologienutzung, Early-Adopter, Early-Majority) abbilden sollen. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf die sexuelle Orientierung, den Umgang mit Geld oder ihre Einstellung zur Arbeit – gemeinsam ist ihnen hingegen die Begleitung ihrer digitalen Assistenten im Alltag, die zum Großteil die Inhaltsauswahl bei der Mediennutzung übernehmen und somit zu Gatekeepern zwischen Medienangebot und der Generation Alpha werden.

Die Autorinnen gehen davon aus, dass die Mediennutzung der Zukunft durch vermehrten Einsatz von Touchscreens zu einer stärkeren Verbindung von Technologie und Spiel führt, wodurch die digitale Bildung mit spielerischen Aspekten an Attraktivität gewinnt. Durch das Aufwachsen mit digitalen Assistenten verändert sich das Mediennutzungsverhalten. Alphas erwarten, dass sich Medien an ihre persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben anpassen und sie einen einfachen Zugang zu Inhalten haben, wobei der Trend zu Online-Videoformaten und der Nutzung von Augmented Reality geht. Menschen der Generation Alpha konsumieren mehrheitlich hyperpersonalisierte Inhalte, die sich an Stimmungen, Bedürfnisse, Geräte und Aufenthaltsorte anpassen. Für Medienunternehmen wird es daher zunehmend wichtiger, Alphas mit für sie relevanten Angeboten zu erreichen. Grundlage dafür ist der Aufbau von Kompetenzen im Bereich der künstlichen Intelligenz bei der Produktion und Distribution, um auch in Zukunft als attraktives, innovatives und vielfältiges Angebot wahrgenommen zu werden.

 

MP 4/2022, S. 160-165



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