Heft 7-8

Jasmin Eva Bien

Jung, digital, unkonventionell: Nachfrage der funk-Angebote steigt

Wie das öffentlich-rechtliche Content-Netzwerk seine Zielgruppe erreicht

Junge Menschen zu erreichen, fällt klassischen Medienangeboten zunehmend schwer – zumindest was die lineare Verbreitungsweise angeht. Im Digitalen sieht das ganz anders aus, wie das öffentlich-rechtliche Content-Netzwerk funk unter Beweis stellt. In den rund sechs Jahren seines Bestehens haben seine Bekanntheit und Reichweite stetig zugenommen. Das Jugendangebot richtet sich an 14- bis 29-Jährige und orientiert sich stark an ihren Nutzungsgewohnheiten. Inhalte werden primär auf Drittplattformen und sozialen Netzwerken wie YouTube, Facebook, Instagram, Snapchat und TikTok veröffentlicht, aber auch auf eigenen Kanälen. Junge Zielgruppen nutzten 2021 bereits ein breites Spektrum an funk-Inhalten, wobei sich plattformspezifische Präferenzen zeigten. Als Primärplattformen wurden YouTube und Instagram bespielt, da sie von der Zielgruppe am intensivsten genutzt werden.

Während bei YouTube eher unterhaltende oder bildende Formate sowie Reportagen abgerufen wurden, waren bei Instagram neben satirischen Inhalten und politischen Informationen auch Dokumentationen gefragt. Auf großes Interesse stießen dementsprechend auch Inhalte zur Bundestagswahl sowie zur Corona-Pandemie, die in besonderer Weise – auch durch interaktive Partizipationsmöglichkeiten – auf die Zielgruppe abgestimmt waren.

Bei der Plattformnutzung lassen sich deutliche Unterschiede und dynamische Verschiebungen beobachten: Während 2021 YouTube nach Views und Watchtime die höchsten Nutzungswerte verzeichnete, war bei Instagram das Involvement der User am höchsten. Dort wurde am meisten geliked, kommentiert, gespeichert und beantwortet. Die Relevanz von Facebook lässt bei Jüngeren hingegen kontinuierlich nach, wohingegen TikTok neue Nutzer dazugewinnt.

Auch unter jungen Menschen steigt der Bedarf an einordnenden, unabhängigen journalistischen Inhalten. Funk greift diesen mit konfektionierten Angeboten auf und bietet so einen Mehrwert für die junge Zielgruppe

MP 8/2022, S. 364-374



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