Informationsprofile von Das Erste, ZDF, RTL und Sat.1
Ergebnisse der ARD/ZDF-Programmanalyse 2021
Die Programmanalyse liefert seit vielen Jahren belastbare Informationen zum Programmumfang und -inhalt der reichweitenstärksten deutschen Fernsehsender. Im zweiten Teil der ARD/ZDF-Programmanalyse 2021 werden die journalistischen Informationsangebote von Das Erste, ZDF, RTL und Sat.1 inhaltlich analysiert. So können klare Angebotsprofile im Informationsangebot identifiziert werden.
Die Informationsangebote der vier untersuchten Fernsehprogramme waren 2021 – wie schon 2020 – maßgeblich durch Sendungen und Beiträge zur Corona-Pandemie geprägt. Insgesamt fast ein Drittel der gemeinsamen Informationssendezeit war in irgendeiner Weise mit der Corona-Krise verknüpft – etwas weniger als im Vorjahr (41%). Neben der Corona-Pandemie nahmen die Klimakrise sowie die Wahlen des Jahres den meisten Raum ein.
Bei den thematischen Schwerpunktsetzungen zeigt sich die herausgehobene Bedeutung, die gesellschaftlich relevante Informationen bei ARD und ZDF haben. Dort nahmen politische Themen 2021 den größten Raum in der Berichterstattung ein, gefolgt vom Themenbereich Wirtschaft und Gesellschaft. Von den beiden privaten Anbietern wurde hingegen das Schwergewicht der Informationsangebote auf Human-Touch-Themen gelegt. Die Themenbereiche Wirtschaft und Gesellschaft sowie Politik folgten mit deutlichem Abstand. Umgerechnet in Sendezeit hatten an einem durchschnittlichen Programmtag politische Themen bei ARD und ZDF damit einen Umfang von dreieinviertel bzw. dreieinhalb Stunden. Bei Sat. 1 lag dieser bei unter einer halben, bei RTL unter einer Stunde.
Auch im Hinblick auf die ausgestrahlten Formate zeigt sich eine größere Vielfalt bei den öffentlich-rechtlichen Programmen. Neben deutlich ausführlicheren Nachrichtenformaten entfiel je ein Drittel der Informationssendezeit bei ARD und ZDF auf Magazinsendungen sowie andere Formate (z.B. Talkformate, Reportagen und Dokumentationen), während bei RTL und Sat.1 überwiegend in Form von Nachrichtensendungen berichtet wurde.
MP 5/2022, S. 243-264
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