MP 20/2023: Medien und Wahlwerbung als Treiber der Wahlbeteiligung

Winfried Schulz

Medien und Wahlwerbung als Treiber der Wahlbeteiligung

Analysen zur Bundestagswahl 2021

Kurz und knapp

  • Wahlkommunikation und Medieninhalte, die sich mit der Wahl beschäftigen, können die Wahlabsicht von Menschen erhöhen. 
  • Hochmotivierte Personen hatten häufiger Kontakt zu klassischen Medienangeboten wie Zeitungen oder Fernsehen und Wahlinformationen im Internet. Auch das Triell im Fernsehen im Vorfeld der Wahl bestärkte Menschen in ihrer Wahlabsicht.
  • Eine Mobilisierung ging auch von Wahlplakaten aus, besonders bei Personen ohne Parteipräferenz. Die persönliche Ansprache von Wählerinnen und Wählern durch Parteien zeigte allerdings weniger Erfolge, ebenso Informationen in Sozialen Medien.
  • Die persönliche Ansprache von Wählerinnen und Wählern durch Parteien zeigte allerdings weniger Erfolge, ebenso Informationen in Sozialen Medien.

Mobilisierte Wähler im Wahlkampf 2021

Die Beteiligung an Wahlen trägt zur Legitimation der gewählten Körperschaft bei. Anhand verschiedener Datenquellen und statistischer Verfahren wird im vorliegenden Beitrag analysiert, welche Faktoren sich auf die Mobilisierung von Wahlberechtigten auswirkten können. Die Daten beziehen sich auf die Bundestagswahl 2021.

Kausalzusammenhänge zwischen Mediennutzung, Wahlkommunikation und Motivation zur Wahl

Die Ergebnisse zeigen, dass hoch mobilisierte Wähler deutlich mehr Kontakt zu Medieninhalten und Wahlkommunikation hatten. Die Medien und Wahlkampfinstrumente waren dabei unterschiedlich wirksam. So hatten hochmotivierte Personen häufiger Kontakt zu klassischen Medienangeboten wie Zeitungen oder Fernsehen oder nutzten häufig Informationen im Internet. Auch das zweite Triell am 12. September im Fernsehen sorgte scheinbar dafür, dass sie viele Zuschauerinnen und Zuschauer in ihrer Absicht bestärkte, bei der bevorstehenden Wahl überhaupt ihre Stimme abzugeben.

Wahlplakate ebenfalls wirkungsvoll

Ein Mobilisierungseffekt ging auch von Wahlplakaten aus, besonders ausgeprägt auf Wählerinnen und Wähler ohne Parteipräferenz. Dagegen war die persönliche Ansprache von Wahlberechtigten durch die Parteien und ihre Wahlhelfer keine erfolgreiche Mobilisierungsstrategie, ebenso wenig Einfluss nahmen Informationen in Sozialen Netzwerken. Politische Gespräche der Bürgerinnen und Bürger untereinander hatten jedoch einen deutlichen mobilisierenden Effekt, ebenso die Nutzung von Onlineinformationen.

 



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