Konzentration im Zeitschriftenmarkt leicht rückläufig
Daten zur Konzentration der Publikumszeitschriften in Deutschland im I. Quartal 1998
Mit erstmals über 128 Millionen verkauften Exemplaren und einem Werbeumsatz von über 3,5 Mrd DM erzielten die Publikums- zeitschriftenverlage im Jahr 1997 sowohl im Leser- als auch im Anzeigenmarkt neue Rekordwerte. Der intensive Wettbewerb hält an und spiegelt sich unter anderem in einer verstärkten Marktsegmentierung wider. Die wachsende Titelflut schlägt sich bei sinkender Durchschnittsauflage auch in den Werbekosten für die Unternehmen nieder, mittlerweile ist die Medienwirtschaft die Branche mit den zweithöchsten Werbeaufwendungen.
Im Gegensatz zum Gesamtmarkt sind die Durchschnittsauflagen bei den vier Großverlagen (Bauer, Gruner + Jahr, Springer und Burda) trotz rückläufiger Gesamtauflage angestiegen, da man sich von einigen kleinauflagigen Titeln trennte. Insgesamt sanken die Marktanteile der Großverlage um annähernd drei Prozentpunkte (62,97 %), so daß sich der Konzentrationgrad im Markt der Publikumszeitschriften etwas veringert hat.
Ungewöhnlich hohe Verluste von annähernd 3 Millionen verkauften Zeitschriftenexemplaren (von 23,7 auf 20,9 Mio) mußte der Heinrich Bauer Verlag verzeichnen. Ursache hierfür sind die Schwierigkeiten, dem seit Jahren anhaltenden Trend der schwindenden Durchschnittsauflage pro Titel mit neuen Titeln zu begegnen. Dennoch bleibt der Bauer Verlag Branchenprimus - auch dank des weiter expandierenden ausländischen Marktes. Dagegen kann das Bertelsmann-Tochterunternehmen Gruner + Jahr mit der höchsten Zuwachsrate von rund zwei Millionen Exemplaren als großer Gewinner angesehen werden. Durch die besondere Marktstellung in einzelnen Branchensegmenten, die Dachmarkenstrategie, die Spitzenposition bei den Anzeigen- erlösen und das herausragende Auslandgeschäft stieg der Umsatz auf rund 4,8 Mrd DM. Der Axel Springer-Verlag erhöhte die Gesamtauflage bei den Publikumszeitschriften auf 11,1 Millionen Exemplare und konnte dadurch seinen Marktanteil leicht verbessern, obwohl das angekündigte Auslandswachstum ausblieb. Der Burda Verlag büßte hingegen Marktanteile durch die Aufgabe einiger Titel und sinkende Auflagenzahlen ein.
MP 7/1998, S. 337-351
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