Kultur in Hörfunk und Fernsehen: Angebot und Publikumspotentiale
ARD Kulturstudie 1999 I
Die ARD hat 1999 in einer Studie, über die in diesem Heft in zwei Teilen berichtet wird, die kulturellen Leistungen des öffentlich-rechtlichen Hörfunks und Fernsehens analysiert und auch mit den Angeboten kommerzieller Veranstalter verglichen. In diesem Beitrag werden die kulturellen Angebote der Radio- und Fernsehprogramme nach Umfang und Genres sowie deren Nutzerpotentiale dargestellt.
Für das Medium Radio lässt sich festhalten: Kultur im Hörfunk ist nahezu gleichzusetzen mit den Angeboten der öffentlich-rechtlichen Sender, die zudem ihren Sendeumfang im kulturellen Bereich in den 90er Jahren deutlich erhöht haben. Die Akzeptanz der gehobenen Radioprogramme insgesamt hat sich dabei trotz vielfältiger Konkurrenz als weitgehend stabil erwiesen.
Für das Fernsehen gilt: Angebote im Sinne traditioneller Hochkultur, zum Beispiel zu Kunst, Theater, Literatur, Oper, Ballett und ernster Musik, entstammen fast ausschließlich öffentlich-rechtlichen Programmen. Dies trifft auch für regionales Brauchtum, fremde Kulturen und Stadtkultur zu, während in den etwas populäreren Bereichen wie Medien (u. a. Kino) und Pop/Rock/Folk private Fernsehsender ebenfalls über ein nennenswertes Angebot verfügen.
Stark Kulturinteressierte nutzen Kultursendungen im Fernsehen weit überdurchschnittlich. Aber zu den gelegentlichen Nutzern zählt eine Zuschauerschaft, deren Zahl deutlich über den Kreis der Kulturinteressierten hinausgeht. Kultur im Fernsehen kann also durchaus breite Bevölkerungskreise erreichen.
MP 2/2000, S. 50-57
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