Heft 7

Christoph Limmer

Fernsehempfang und PC/Online-Ausstattung in Europa

Ergebnisse des SES ASTRA Satellitenmonitors 2002

Nachdem digitales Fernsehen in Europa den Kinderschuhen entwachsen ist, sind die Arten des Fernsehempfangs (Terrestrik, Kabel oder Satellit) in den europäischen Ländern immer noch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Zu diesem Ergebnis kommt der SES ASTRA Satellitenmonitor 2002, der die Entwicklung der Fernsehempfangsbedingungen und multimedialen Dienste europaweit mittels Befragungen in 30 Staaten abbildet. Im Gegensatz zu Deutschland überwiegt in anderen großen Fernsehmärkten Europas wie Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien trotz rückläufiger Tendenz nach wie vor der terrestrische Fernsehempfang. Gleiches gilt für die ost- und südeuropäischen Länder. Europaweit erreichen Kabel (31 %) und Satellit (20 %) zusammen einen Marktanteil von 51 Prozent, während der ausschließlich terrestrische Empfang auf 49 Prozent kommt. Im Vergleich der drei Empfangsebenen ist der Satellitenmarkt der am schnellsten wachsende in Europa.

Auch die Verbreitung digitalen Fernsehens ist in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Während in Großbritannien die meisten Satellitenhaushalte (96 %) bereits von analoger auf digitale Empfangstechnologie gewechselt sind, gab es in Deutschland Ende 2002 immer noch 85 Prozent analoge Satellitenhaushalte. In den deutschsprachigen Staaten wird der Übergang von der analogen zur digitalen TV-Übertragung schrittweise erfolgen und nicht nur durch die Nachfrage nach Pay-TV- sondern auch nach unverschlüsselt ausgestrahlten Free-to-Air-Angeboten bestimmt sein.

Durch eine hohe Dynamik war in den letzten Jahren der PC- und Onlinemarkt gekennzeichnet, sodass inzwischen immerhin rund jeder zweite Fernsehhaushalt in Europa über einen PC verfügt, und in den sechs größten Fernsehmärkten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Spanien) drei Viertel der PC-Haushalte einen Onlineanschluss besitzen. Dabei verfügen die deutschsprachigen, nordeuropäischen und Beneluxstaaten allerdings über eine wesentlich besser ausgestattete Infrastruktur -- erkennbar zum Beispiel am Ausbau der Breitbandtechnologie - als einige süd- oder osteuropäische Länder.

MP 7/2003, S. 302-309



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