Medien im Alltag Sechs- bis 13-Jähriger: Trends, Zielgruppen und Tagesablauf
Ergebnisse der ARD/ZDF-Studie 'Kinder und Medien 2003'
Auch wenn sich der Alltag von sechs- bis 13-jährigen Kindern im Vergleich zum Jahr 1990 nicht dramatisch geändert hat, so ist doch zum Beispiel der Zeitaufwand für Schule und Hausaufgaben gestiegen und der Computer spielt bei der Mediennutzung eine größere Rolle. Der PC wird zum Spielen und mit zunehmendem Alter auch für Lernprogramme gebraucht, während Kinder das Internet erst ab einem Alter von zehn Jahren intensiver nutzen. Die mit Abstand meiste medial verbrachte Zeit widmen Kinder aber nach wie vor dem Fernsehen. Das Radio ist nach dem Fernsehen das am zweithäufigsten genutzte Medium. Die Zeit, die mit dem Lesen von Büchern verbracht wird, ist insgesamt zurückgegangen, obgleich Kinder lesefreudiger sind als ihre Eltern.
Der vorliegende Beitrag widmet sich im Rahmen der ARD/ZDF-Studie "Kinder und Medien 2003" dem Stellenwert verschiedener Medien für einzelne Zielgruppen der Sechs- bis 13-Jährigen, den Entwicklungen seit 1990 sowie den (Freizeit-)Aktivitäten und der Mediennutzung im Tagesablauf. So gibt es nach wie vor geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Mediennutzung: Mädchen gehen stärker als Jungen klassischen Medientätigkeiten wie Bücher oder Zeitschriften lesen und Musik hören nach. Außerdem nutzen sie das Handy intensiver als Kommunikationsmittel, während Jungen nach wie vor stärker elektronische Medien wie Computer und Spielkonsole nutzen. Hörspiele sind eher ein Medium für jüngere Kinder, während Musik hören mit steigendem Alter der Kinder bedeutsamer wird.
Die Analyse des Tagesablaufs der sechs- bis 13-jährigen Kinder zeigt, dass Kinder heute früher aufstehen und später ins Bett gehen als im Jahr 1990. Auch die Fernsehnutzung der Kinder hat sich weiter in den Abend verschoben. Jedes zweite Kind sieht jeden oder fast jeden Tag allein fern, insbesondere nachmittags und am Vorabend. Die Vorliebe für das Radio steigt mit dem Alter, wobei der Schwerpunkt der Radionutzung morgens und nachmittags liegt. Tonträger werden am häufigsten nachmittags gehört, Computer nutzen Kinder vor allem am späten Nachmittag und abends; die Buchlektüre findet in der Regel abends statt.
MP 9/2004, S. 441-452
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