Heft 11

Maria Gerhards/Walter Klingler

Programmangebote und Spartennutzung im Fernsehen

Ergebnisse 2004 und ein Fünfjahresvergleich auf Basis der AGF/GffK-Programmcodierung

Die AGF/GfK-Programmcodierung ermöglicht es, das Angebot der Fernsehprogramme - aufgeschlüsselt nach Sparten - deren Nutzung gegenüberzustellen. Dies geschieht einerseits anhand der aktuellsten verfügbaren Daten des Jahres 2004, andererseits anhand eines Fünfjahresvergleichs der Jahre 1999 und 2004. Während dieses Zeitraums ist die Fernsehnutzung stetig angestiegen, trotz zunehmender Konkurrenz durch andere Medien, insbesondere das Internet, das sich während dieser Zeit fest etabliert hat. So war die tägliche Sehdauer 2004 mit 210 Minuten um 15 Minuten höher als 1999, und die Verweildauer, also die Zeit, die die tatsächlichen Seher mit dem Fernsehen verbringen, stieg um 25 Minuten auf 279 Minuten an.

Im Rahmen der AGF/GfK-Programmcodierung werden 20 Programme erfasst, die rund 91 Prozent der Fernsehnutzung repräsentieren. Im Jahresvergleich 2004/2003 zeigt deren Angebot nur geringe Veränderungen. So entfielen in beiden Jahren 44 Prozent des Gesamtgebots auf die Sparte Information, Fiction verlor mit 24 Prozent einen Prozentpunkt zu Gunsten von Unterhaltung (10 Prozent), auf Sport entfielen jeweils 8 Prozent, auf Werbung mit 10 Prozent ein Prozentpunkt mehr und auf Sonstiges mit 4 Prozent ein Prozentpunkt weniger. Im Fünfjahresvergleich zeigen sich deutlichere Unterschiede: Gegenüber 1999 hat das Informationsangebot 2004 deutlich zugelegt (plus 6-%-Punkte), und zwar vor allem zu Lasten von Fiction (minus 5-%-Punkte). Sport, Unterhaltung und Sonstiges büßten je einen Prozentpunkt ein, Werbung gewann zwei Prozentpunkte hinzu. Getragen wird die angebotsstärkste Sparte Information dabei maßgeblich von den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Während die Nutzung im Jahresvergleich 2003/2004 nur kleine Verschiebungen aufweist, zeigen sich auch hier im Zeitraum der letzten fünf Jahre größere Veränderungen: Die meistgenutzte Sparte ist zwar nach wie vor Fiction, doch entfallen darauf 2004 nur noch 33 Prozent der Fernsehnutzung, 7 Prozentpunkte weniger als 1999. Hinzugewonnen haben hingegen Information (32 % der Fernsehnutzung gegenüber 28 %) und Unterhaltung (16 % gegenüber 13 %).

Die nähere Analyse der Spartennutzung des Publikums nach soziodemographischen Gruppen und Sinusmilieus zeigt teilweise unterschiedliche Präferenzen. Auch im Wochen- und Jahresverlauf weist die Fernsehnutzung jeweils spezifische Profile auf.

MP 11/2005, S. 558-569



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