Publikumspresse: Neue Konzepte zur Sicherung des Kerngeschäfts
Daten zum Markt und zur Konzentration der Publikumspresse in Deutschland im I. Quartal 2016
Das Segment der Publikumszeitschriften ist seit Jahren durch Auflagenrückgänge und schrumpfende Werbeeinnahmen gekennzeichnet, was vor allem kleinere Verlage trifft. Am Stichtag der Untersuchung Ende März 2016 lag die Gesamtauflage der Publikumszeitschriften, die durch die Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) ausgewiesen wird, bei 60,8 Millionen Heften. Sieben Titel überschritten bei den Auflagen die Millionengrenze, im Jahr 1975 waren es noch 24. Bereits seit Beginn der Analyse im Jahr 1971sind die großen Verlage Burda, Bauer, Springer, Funke und Gruner+Jahr diejenigen mit den größten Marktanteilen, die stetig gewachsen sind: Insgesamt erzielten sie im ersten Quartal 2016 63,7 Prozent. Die Marktkonzentration bewegt sich also auf einem hohen Niveau, ist allerdings gegenüber der letzten Analyse im Jahr 2014 um 1,8 Prozentpunkte zurückgegangen. Besonders im Teilmarkt der 14-täglich erscheinenden Titel manifestiert sich die Pressekonzentration zunehmend: Hier erzielen die fünf führenden Verlage über 84 Prozent Marktanteil, allein Bauer kommt auf knapp 32 Prozent.
Die Positionen der großen Verlage im gesamten Markt sind über die Jahre relativ stabil. Bauer bleibt 2016 mit 20,7 Prozent Marktanteil führend, Burda liegt mit 15,3 Prozent auf dem zweiten Platz, dahinter folgen Funke mit 13,8 Prozent, Gruner+Jahr mit 9,2 Prozent und Springer mit 4,2 Prozent Marktanteil. Die zweijährig durchgeführte Marktanalyse legt kontinuierlich dar, mit welchen Maßnahmen Verlage auf den wachsenden ökonomischen Druck reagieren. Dies gelingt hauptsächlich den Verlagen, die ihr Portfolio stetig durch Zukäufe oder Expansion in andere Segmente verändert haben. Burda (66 Titel) und Bauer (49 Titel) melden als Ergebnis dieser Praxis fünf bzw. acht Zeitschriften mehr als vor zwei Jahren, Gruner+Jahr bleibt bei 56 Titeln, Springer reduzierte im Zuge des Springer-Funke-Deals im Segment Publikumszeitschriften auf nunmehr zwölf Objekte, Funke kommt auf 27.
MP 6/2016, S. 321-343
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