Zukunft der Musiknutzung in Deutschland
Ergebnisse einer dreijährigen Panelstudie
Der technologische Fortschritt und die daraus resultierende Marktdynamik hat die Musiknutzung und Musikwirtschaft in den letzten Jahrzehnten erheblich beeinflusst. Die Studie „Zukunft der Musiknutzung in Deutschland“ verfolgt das Ziel, Veränderungen in der Nutzung von Musik über die Zeit zu analysieren. Insbesondere die Adoption von Streaming oder Smart Speakern führte zu einer nachhaltigen Veränderung in der Musiknutzung, aber auch die Corona-Pandemie beeinflusste den Konsum von Musik im Untersuchungszeitraum von August 2018 bis Januar 2021.
Nach Abschluss der sechsten Befragungswelle sind drei große Veränderungen festzuhalten: Erstens ist der wöchentliche Musikkonsum konstant rückläufig. Zweitens zeigen die Bereiche Streaming und Smart Speaker ein dynamisches Wachstum, und drittens hat die Corona-Pandemie insbesondere den Live-Bereich stark getroffen.
Der Trend eines Rückgangs des wöchentlichen Musikkonsums zeigte sich auch schon vor der Corona-Pandemie. Da dies auch die traditionellen Radios betrifft, die immer noch das meistgenutzte Format sind, stehen Radiosender vor der Herausforderung, die jüngeren Generationen auch über neue Technologien bestmöglich zu adressieren. Eine besondere Rolle spielen hier Podcasts, welche unter den Befragten immer beliebter werden und zunehmend eine alternative Beschäftigung zum Hören von Musik darstellen.
Darüber hinaus zeigt die Studie ein dynamisches Wachstum in der Nutzung kostenpflichtiger Musik-Streamingdienste und von Smart Speakern für den Musikkonsum auf, wobei auch hier Podcasts an Bedeutung gewinnen. Von der Corona-Pandemie wurde insbesondere der Live-Bereich hart getroffen. Zentral für die weitere Entwicklung werden hier die Planbarkeit für die Veranstalter sowie das Vertrauen der Konsumenten in die Sicherheitskonzepte sein.
MP 6/2021, S. 345-352
- Download Volltext 2 MB, pdf
Zurück zur Übersicht