Heft 2

Sabine Feierabend/Stephan Glöckler/Julia Kieninger/Hediye Kheredmand/Thomas Rathgeb

Kleinkinder und Medien

Ergebnisse der miniKIM-Studie 2020

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) hat im Rahmen der miniKIM-Studie 2020 Basisdaten zur Mediennutzung Zwei- bis Fünfjähriger erhoben. 600 Haupterziehende gaben in der Onlinebefragung Auskunft über das Medienverhalten ihrer Kinder. Gefragt wurde unter anderem nach der Haushaltsausstattung, dem Medienbesitz und der Mediennutzung der Kinder. Auch die Sondersituation der Corona-Pandemie wurde abgefragt.

Zwei- bis fünfjährige Kinder wachsen in Haushalten mit einem breiten Medienrepertoire auf. Der Zugang ins Internet, Handys/Smartphones und Fernsehgeräte sind in fast allen Familien vorhanden. Die Kinder selbst verfügen über ein noch überschaubares Spektrum an eigenen Geräten. Zu den häufigsten zählen neben dem Kindercomputer/Laptop, ein Audio-Abspielgerät sowie ein Fernseher.

Auch wenn die Zwei- bis Fünfjährigen selbst noch kein allzu breites Spektrum eigener Geräte zur Verfügung haben, kommen sie in Kontakt mit vielen verschiedenen Medienangeboten. Die meisten Kinder dieser Altersgruppe nutzen regelmäßig Bücher und auch der Musik- und Hörspielnutzung kommt eine etwas größere Bedeutung als Bewegtbildangeboten zu. Gut die Hälfte sieht regelmäßig fern. Fast ebenso viele nutzen Streamingangebote. Die Mediennutzung findet überwiegend in Begleitung statt. Eine Ausnahme bilden Hörspiele, Hörbücher und Podcasts, die von einer knappen Mehrheit der Kinder alleine gehört werden. 

Die Corona-Pandemie hat bei rund einem Drittel in dieser jüngsten Altersgruppe das Mediennutzungsverhalten verändert. 80 Prozent der Kinder dieser Gruppe sahen vermehrt Fernsehen, rund 40 Prozent bekamen mehr vorgelesen oder durften häufiger digitale Spiele spielen und ein Drittel mehr Hörspiele hören.

Da viele Medienangebote nicht primär auf die Nutzung durch Kleinkinder angelegt sind, sollte der Umgang mit Medien pädagogisch begleitet werden, um so die Grundlagen für einen sicheren Umgang mit Medien zu schaffen.

MP 2/2022, S. 62-67



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