MP 15/2023: Programmprofile von Das Erste, ZDF, RTL, VOX, Sat.1 und ProSieben

Claudia Hess/Camille Zubayr

Programmprofile von Das Erste, ZDF, RTL, VOX, Sat.1 und ProSieben

Ergebnisse der ARD/ZDF-Programmanalyse 2022

Kurz und knapp

  • Bei Das Erste und ZDF entfallen mehr als 40 Prozent der täglichen Sendezeit auf journalistische Information.
  • Die Privatsender messen diesem Genre weniger Bedeutung zu -- die Anteilswerte liegen zwischen rund 17 Prozent bei Sat.1 und ProSieben und 29 Prozent bei RTL.
  • Non-fiktionale Unterhaltung inklusive Reality-TV-Formaten sind wesentlich häufiger bei den Privatsendern anzutreffen.
  • Außer bei ProSieben wird das fiktionale Angebot der Sender vor allem durch Krimis geprägt. Dies trifft insbesondere auf VOX zu.
  • Das Sportangebot der öffentlich-rechtlichen Programme ist hinsichtlich Sportarten und -disziplinen wesentlich vielfältiger als das der privaten.

 

Das Erste und ZDF bieten mehr als 40 Prozent der Sendezeit journalistische Information

Die Angebote der großen öffentlich-rechtlichen und privaten Vollprogramme unterscheiden sich laut der aktuellen Programmanalyse 2022 nach wie vor deutlich. Bei Das Erste und ZDF entfallen mehr als 40 Prozent der täglichen Sendezeit auf journalistische Information. Die Privatsender dagegen messen diesem Genre weniger Bedeutung bei -- die entsprechenden Anteilswerte liegen zwischen rund 17 Prozent bei Sat.1 und ProSieben und mittlerweile rund 29 Prozent bei RTL.

Non-fiktionale Unterhaltungsformate/Reality-TV vor allem bei Privatsendern

Non-fiktionale Unterhaltung inklusive der Reality-TV-Formate sind wesentlich häufiger bei den Privatsendern anzutreffen. Nicht nur im Jahr 2022, sondern auch in den Vorjahren war die Programmstruktur von Sat.1 am stärksten von dieser Programmfarbe geprägt -- insbesondere in Form von Scripted-Reality-Formaten.

Krimis dominieren das Fictionangebot

Außer bei ProSieben wird das fiktionale Angebot der Sender vor allem durch Krimis geprägt. Dies trifft in besonderem Maße auf VOX zu. Dieser Sender bestreitet 79 Prozent des Fictionangebots aus Kriminalfilmen oder -serien.

Während die öffentlich-rechtlichen Sender für ihr Fictionangebot überwiegend auf Eigen- und Koproduktionen bauen, greifen die Privatsender vor allem auf Kaufproduktionen zurück. Das erklärt, warum Filme und Serien aus Deutschland und Europa überwiegend bei ARD und ZDF zu sehen sind und US-Produktionen vor allem bei den Privatsendern.

Sportangebot der ö.-r. Programme ist vielfältiger als das der Privatsender

Auch die Sportberichterstattung der untersuchten Sender unterscheidet sich deutlich: Über die bei fast allen Sendern dominierende Fußballberichterstattung hinaus zeichnete sich das Sportangebot der öffentlich-rechtlichen Programme durch eine wesentlich größere Vielfalt von Sportarten und -disziplinen aus. So finden sich in den Übertragungen von Das Erste und ZDF auch zahlreiche Wintersportarten, Leichtathletik, Radsport oder Handball.



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