Politik in den öffentlich-rechtlichen TV-Programmen deutlich häufiger thematisiert

Ergebnisse der ARD/ZDF-Programmanalyse 2022

Der zentrale Punkt, in dem sich die öffentlich-rechtlichen Informationsleistungen substanziell von denen der privaten Konkurrenz unterscheiden, ist die Frage, welche Rolle gesellschaftlich relevante und insbesondere politische Ereignisse, Probleme und Debatten in ihren Informationsangeboten spielen. Nicht nur das gesamte Informationsvolumen der öffentlich-rechtlichen Fernsehvollprogramme Das Erste und ZDF ist deutlich umfangreicher. Wichtiger ist, dass ihre Informationsinhalte seit Jahren mit Abstand stärker als die der privaten Programme auf das gesamte Themenfeld der Politik fokussiert sind.

An einem durchschnittlichen Tag berichteten die öffentlich-rechtlichen Programme jeweils mehr als vier Stunden über Politik, und dieser Themenbereich lag damit bei ihnen deutlich vor den Themenbereichen Wirtschaft und Gesellschaft sowie Human Touch.

RTL, Sat.1 und ProSieben bestücken journalistische Informationssendungen zu einem großen Teil mit Human-Touch-Themen

Im Vergleich dazu waren es bei RTL knapp eineinhalb Stunden, bei Sat.1 und bei ProSieben circa 30 Minuten. Bei RTL wurde mehr als doppelt so umfangreich über Human-Touch-Themen berichtet, und bei Sat.1 war neben den Human-Touch-Themen auch noch der Themenbereich Ratgeber und Service vor der Politik. Im Fall von ProSieben lagen die Themenbereiche Wirtschaft und Gesellschaft sowie Human Touch nahezu gleichauf und weit vor der Politik.

Weitere Ergebnisse zur Programmanalyse 2022 und den Informationsprofilen finden Sie hier:

Informationsleistungen öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehvollprogramme im ersten Jahr des Ukrainekriegs - Ergebnisse der ARD/ZDF-Programmanalyse 2022

von Torsten Maurer, Luisa Bilke und Hans-Jürgen Weiß