radioBERLIN: Alexander Schurig

Gute Moderatoren mögen ihre Hörer.

Name: Alexander Schurig

Moderator seit: 2000

Sender: radioBERLIN 88,8 (seit 2009)

Der 7-jährige Sohn einer Freundin fragt Sie, was Sie eigentlich so beim Radio machen. Was antworten Sie ihm?

Reden! Immer, wenn keine Musik läuft, erzähle ich den Berlinern, was heute wichtig ist. Das ist mal ernst, mal lustig. Ganz oft mache ich mit den Hörern auch Ratespiele.

Ein Tag als Morgenmoderator bei radioBERLIN 88,8 – wie sieht der aus?

Meine Sendung beginnt um 16 Uhr. Ich komme drei Stunden vorher zur Arbeit und bereite dann mit meinem Redakteur die einzelnen Bestandteile der Sendung vor: Interviews, Spiele, aktuelle Berichte.
Ich überlege mir Gags und knallige Formulierungen und gucke mir die Highlights im Musikprogramm an. Ab 16 Uhr ist Showtime.

Die fünf wichtigsten Eigenschaften für einen guten Moderator?

Lebendigkeit
Offenheit
Selbstbewusstsein
Kritikfähigkeit
Gute Moderatoren mögen ihre Hörer.

Ein ganz persönlicher Radio-Moment in Ihrem Leben?

Studiogast Katie Melua. Wir texten ihren Welthit „Nine Million Bicycles (in Bejing)“ um in „Three Million Bicycles in Berlin“ – sie singt, und ich begleite sie live auf der Ukulele. Ein super-intimes Mini-Konzert, eine große Ehre für mich.

Als Hörer: In welchen Momenten darf Radio nicht fehlen?

In der Küche. Beim Autofahren. Wenn ich etwas unbedingt schnell wissen will (Nachricht/ Fußballergebnis usw.)  und keine Hand frei habe, um im Netz zu suchen.

Drei Songs, die ein echter Radiomacher kennen/spielen/lieben muss?

Elvis „That’s all right“ – weil damit der weltweite Rock 'n' Roll-Siegeszug begann.
Abba „Dancing Queen“ – weil sich darüber alle freuen.
Depeche Mode „Enjoy the Silence“ – weil er die göttliche Zeile „words are very unnecessary“ enthält. (Gute Moderatoren können auch mal ihre Klappe halten.)

Bei welcher Radio-Werbung hören Sie genauer hin?

Wenn mir der Spot eine gute oder lustige Geschichte erzählt. Und wenn er die Möglichkeiten des Mediums ausnutzt: Soundeffekte, Musik, Stimmen, die mehr drauf haben als nur die Kernbotschaft rauszubrüllen.

Was ist für Sie ein typisches Geräusch aus der Hauptstadtregion?

Das Klackern von Rollkoffern auf Kopfsteinpflasterstraßen.

Eine Freundin/ein Freund möchte für zwei Wochen nach Berlin kommen. Was soll sie/er hier unbedingt machen? Und was empfiehlt sich Ihres Erachtens gar nicht?

Machen: sich aufs Tempelhofer Feld stellen und diese irrsinnige Weite inmitten Deutschlands größter Stadt spüren (mit Panoramablick auf den Alex)
Nicht machen: den Tag im Hotelzimmer verschlafen/ frühzeitig abreisen

Einen Ort, den man in Brandenburg unbedingt besucht haben muss?

Schlösser und Seen in Potsdam

Was zeichnet einen Hörer von radioBERLIN 88,8 aus?

Der Satz „Ich bin in Berlin zuhause“ sowie seine freundliche Bodenständigkeit.

Wo sind Ihre Hörer am Samstag(morgen) – im Berghain oder im Streichelzoo in der Hasenheide?

Meine Hörer mögen es gemütlich im Spreewald, genüsslich an der Feinkosttheke, entzückt im Streichelzoo oder weitsichtig auf dem Balkon.

Warum sollte die Hauptstadtregion radioBERLIN 88,8 hören?

Von überzeugten (Wahl-)Berlinern für (Wahl-)Berliner: Die besten Berlin-Infos von unseren radioBERLIN-Reportern, der genaueste Verkehrs-Service der Stadt aus der radioBERLIN-Verkehrsinformationszentrale und das beste Berlin-Feeling für alle Lebenslagen. Wir sind in dieser Stadt mit Freude zuhause und teilen diese Freude mit unseren Hörern.

Was macht die Radio-Landschaft in der Hauptstadtregion so reizvoll?

Die ganzen anderen Verrückten. Und der ständige Wettbewerb: Wer hat die beste Idee?

Warum und wie bleibt Radio trotz der Konkurrenz durch neue Medien ein wesentliches Kommunikationsmedium?

Schnell, überall verfügbar, beiläufig (keine Zugangshürden). Und weil es von lebenden Menschen präsentiert wird, ist Radio konkurrenzlos intim – nur die Stimme aus dem Radio, die dem Hörer durchs Ohr in den Kopf und idealerweise ins Herz kriecht.

Nennen Sie uns Ihren ganz persönlichen musikalischen Geheimtipp aus der Hauptstadtregion.

All die Kneipen-, Amateur- und Ich-kann-nicht-singen-Chöre. So eine vielfältige Szene von musikbegeisterten Amateuren muss uns erst mal einer nachmachen.

Was halten Sie für den nächsten Trend aus der Hauptstadt?

Tempelhof: ein komplett unspektakulärer Bezirk wird zum Hipster-Mekka (könnte aber auch erst der übernächste Trend sein).